Formel 1: Weltmeister Verstappen dominierte am ersten Trainingstag
„Ihr Auto ist wirklich sehr schlecht. Sie werden ganz hinten sein. So wie immer seit 2017.“ Max Verstappen ließ in der Pressekonferenz sein komödiantisches Talent aufblitzen, als er zu Mercedes befragt wurde. Etwas ernster fügte er hinzu, dass sich die Silberpfeile wieder einmal selbst schlecht reden, dass mit ihnen natürlich wieder zu rechnen sei und dass man dies spätestens beim Qualifying sehen werde.
Dennoch scheint es, als wäre Red Bull in der Favoritenrolle. Eine Rolle, mit der Verstappen leben kann. Nach seinem ersten WM-Titel müsse er nichts mehr beweisen. Er habe 2021 die meisten Siege errungen, die meisten Polepositions geholt, die meisten Führungsrunden absolviert. „Die Leute vergessen das, weil sie nur auf Abu Dhabi schauen. Wir haben aber mehr Rennen als nur Abu Dhabi.“
Elektrisierend
In diesem kontroversen Finale vor 97 Tagen verlor Hamilton in der letzten Runde den Titel an Verstappen. Das Duell der Stars elektrisiert immer noch. „Normalerweise redet man drei Tage über ein Rennen. Die Spannung des Finales hält bis jetzt an“, sagte Mercedes-Sportchef Toto Wolff.
Lewis Hamilton scheint aber mit sich im Reinen zu sein. „Ich hege keinen Groll, ich habe auch keine Last von 2021, die ich in die Saison mitschleppe“, sagte der siebenfache Weltmeister, der noch lange nicht satt ist: „Ich werde ein aggressiverer Fahrer sein in diesem Jahr. Ihr werdet sehen ...“
Gesehen hat man am ersten Trainingstag, dass Mercedes noch mit Porpoising schwer zu kämpfen hat, dem Hoppeln des Autos, hervorgerufen durch den Unterdruck unter dem Fahrzeug. Im ersten Training hatte George Russell 0,436 Sekunden Rückstand auf den Franzosen Pierre Gasly im überraschend schnellen Alpha Tauri.
Aussagekräftiger war das zweite Training. Da fuhr Weltmeister Verstappen in 1:31,936 Tagesbestzeit, Hamilton hoppelte 1,2 Sekunden langsamer auf Rang neun. Russell wurde Vierter. (+0,593). Einen äußerst starken Eindruck hinterließ Ferrari mit Leclerc als Zweiten (+0,087) und Sainz Jr. als Dritten (+0,584).
Dass noch nicht alle Autos voll belastbar sind, zeigte sich gleich am Anfang des Trainings. Da verabschiedete sich am Alpine von Esteban Ocon bei Höchstgeschwindigkeit die rechte Seitenverkleidung. Das Training musste in der Folge für einige Minuten unterbrochen werden.
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