Aufatmen nach dem Horrorcrash von Carlos Sainz

Der junge Spanier musste aus seinem Auto geborgen werden, ist aber glimpflich davongekommen.

Nach einem schweren Unfall von Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz ist das Formel-1-Abschlusstraining in Sotschi abgebrochen worden. Der Spanier verlor am Samstag die Kontrolle über seinen Boliden und krachte heftig in die Streckenbegrenzung. Der Streckenarzt eilte zur Unfallstelle.

Bange Minuten später wurde Sainz aus dem zerstörten Auto geborgen und auf einer Trage in einen Krankenwagen gebracht. Dabei war er bei Bewusstsein und hob zur Erleichterung vieler den Daumen.

Die Mechaniker in der Toro-Rosso-Box hatten zuvor auf den TV-Schirmen mit angstvollen Blicken die Bergungsarbeiten verfolgt. „Ist er okay? Es sieht wie ein großer (Unfall) aus“, funkte Sainz-Teamgefährte Max Verstappen an die Box. Das Team antwortete, es wisse nichts Genaues, weil der Datenkontakt zum Auto verloren gegangen sein.

Sainz hatte zuvor eine Mauer auf der linken Seite touchiert und war dann frontal in die Begrenzung gerast. Das Training wurde zunächst 25 Minuten vor Schluss unterbrochen. Neun Minuten später entschieden die Rennkommissare, die letzte Übungseinheit vor der Qualifikation ganz abzubrechen. Die schnellste Runde hatte zu diesem Zeitpunkt Nico Rosberg im Mercedes gedreht.

Glück im Unglück

Carlos Sainz wurde nach einer ersten Untersuchung im Streckenhospital per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Wenige Stunden später gab der Formel-1-Pilot via twitter Entwarnung: "Alles okay. Nichts, um sich Sorgen zu machen. Denke schon darüber nach, wie ich die Ärzte davon überzeuge, mich morgen das Rennen fahren zu lassen." "Die Untersuchungen ergaben, dass der Fahrer keine Verletzungen hat", bestätigte Toro Rosso in einer Aussendung, dass der Pilot glimpflich davonkam.

"Dennoch wird er als Vorsichtsmaßnahme die Nacht im Krankenhaus verbringen, was unter diesen Umständen die normale Vorgehensweise ist", hieß es vonseiten des Rennstalls weiter. Teamchef Franz Tost erklärte, er tendiere dazu, Sainz nicht starten zu lassen, auch wenn er fit sei. "Wir müssen mit den jungen Fahrern vorsichtig sein."

Die Bilder weckten in der Formel 1 schreckliche Erinnerungen an den fatalen Unfall von Jules Bianchi vor einem Jahr in Japan. Damals war der Franzose von der regennassen Strecke in Suzuka abgekommen und in einen Bergungskran gerast. Nach Monaten im Koma starb Bianchi am 17. Juli an den Folgen des Unfalls.

Daher war die Erleichterung im Fahrerlager groß, als endlich erste Entwarnung für Sainz kam. Fahrer und Teams twitterten umgehend Grußbotschaften und gute Wünsche an den talentierten Piloten. Sein Team wollte sich sofort an die Ursachenforschung machen, um weitere Probleme am Grand-Prix-Wochenende auszuschließen. "Wir brauchen die Daten. Es sieht so aus, als wenn das Auto beim Bremsen außer Kontrolle geriet", sagte Teamchef Tost. "Wir müssen herausfinden, was und warum es passiert ist."

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