Rallye Dakar: Walkners gelungener Ritt durch die Wüste
Einmal quer durch die Wüste: Nach Afrika und Südamerika war dieses Jahr zum dritten Mal Saudi-Arabien Schauplatz der berühmt-berüchtigten Rallye Dakar. In zwölf Etappen kämpften sich die Fahrer in den verschiedenen Klassen von Auto bis Quad und von Motorrad bis Lkw am Freitag ins Ziel in Jeddah. Der KURIER blickt zurück.
Der Österreicher
Matthias Walkner erlebte bei der 44. Rallye Dakar ein Auf und Ab. Schon früh hatte er sich den Knöchel bei einem Sprung „etwas beleidigt“, er hielt sich dennoch stets im Spitzenfeld. Auf der neunten von zwölf Etappen übernahm er sogar die Spitzenposition, die er jedoch am Tag darauf gleich wieder abgeben musste. Der anvisierte Top-3-Platz war in Gefahr. Aufgeben war für den Salzburger aber nie ein Thema, und so kämpfte er sich schlussendlich als Dritter der Gesamtwertung aufs Podest.
Es ist ein tolles Gefühl, jetzt gesund im Ziel und auf dem Podium zu sein. Ich hab’ eine riesengroße Freude und weine dem Sieg keine Sekunde nach!
Nach dem Sieg von 2018 und zwei zweiten Plätzen (2017 und 2019) freute er sich über seinen vierten Stockerlplatz beim schwierigsten Rennen der Welt: "Es ist ein tolles Gefühl, jetzt gesund im Ziel und auf dem Podium zu sein. Ich hab’ eine riesengroße Freude und weine dem Sieg keine Sekunde nach!" Der Sieg ging verdientermaßen an den Briten Sam Sunderland, der seit heuer für das KTM-Schwesterteam GasGas startet. Er benötigte insgesamt 38 Stunden und 47 Minuten.
Der Umsteiger
Ende November 2021 fuhr Danilo Petrucci (31) sein letztes MotoGP-Rennen. Statt in den Urlaub begab er sich danach ins größte Abenteuer seines Lebens. Das Dakar-Debüt des Italieners verlief nicht problemlos, früh wurde er von einem technischen Defekt gebremst. Doch er überraschte in weiterer Folge sogar mit einem Etappensieg. Am Ende wurde es Platz 90 von 124 Fahrern, die es bis ins Ziel geschafft haben. Das macht Lust auf mehr – Petrucci schließt auch einen Start im Auto nicht aus. Gemeinsam mit Valentino Rossi.
Walkner beendet die Paris-Dakar am 3. Platz
Der Wiederholungstäter
Mit knapp 28 Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz steuerte Nasser Al-Attiyah seinen Toyota durch die Wüste. Für den 51-Jährigen aus Katar war es in der Autowertung bereits der vierte Gesamtsieg. Damit war nur Stéphane Peterhansel erfolgreicher als er. Der Franzose triumphierte achtmal mit dem Auto und sechsmal mit dem Motorrad.
Die Frauen
Elfmal hat Laia Sanz die Dakar mit dem Motorrad bewältigt. Heuer war die Spanierin erstmals mit einem Auto unterwegs und wurde 23. Zum ersten Mal am Start waren zwei Frauen aus Saudi-Arabien in T3-Buggys. Dania Akeel wurde in dieser Klasse Achte, Mashael al-Obaidan belegte Rang 17 unter 37 Fahrern, die das Ziel sahen.
Der Unfall
Am Schlusstag gab es noch eine traurige Nachricht – ein 20-jähriger Franzose kam bei einem Unfall ums Leben. Der Mechaniker starb auf einer Verbindungsstraße nach einem Zusammenstoß mit einem Lastwagen. Für Frankreich war es bereits die zweite schockierende Nachricht im Zusammenhang mit dem Sportereignis. Vor Beginn der Rallye war der französische Fahrer Philippe Boutron bei einer Explosion an einem Fahrzeug seines Teams Sodicars Racing schwer am Bein verletzt worden. Ein Zusammenhang mit Terrorismus ist nicht ausgeschlossen.
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