Premiere in Silverstone: Sainz erstmals auf der Poleposition

Premiere in Silverstone: Sainz erstmals auf der Poleposition
Im 150. Versuch ist der Spanier erstmals der Schnellste in einem Qualifying. Nach schwankenden Leistungen in der Kritik, düpiert der Ferrari-Fahrer die WM-Rivalen Verstappen und Leclerc.

Carlos Sainz steht zum ersten Mal in seiner Formel-1-Laufbahn auf der Pole Position. Im teilweise verregneten Qualifying in Silverstone war der Spanier am Samstag im Ferrari 0,072 Sekunden schneller als Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Von Position drei startet am Sonntag (16.00 Uhr/live ServusTV, Sky) Sainz' Teamkollege Charles Leclerc in den Großen Preis von Großbritannien.

„Ich habe das nicht erwartet“, sagte der Sohn von Ex-Rallye-Weltmeister Carlos Sainz, der bisher eine schwierige Saison hinter sich hat. „Mit dem Regen haben wir Spanier ein bisschen mehr Probleme als ihr“, scherzte der 27-Jährige. Auf seinen ersten Sieg wartet Sainz noch. „Ich werde auf jeden Fall mein Bestes versuchen.“

Auf einer langsam auftrocknenden Strecke hatte im letzten Quali-Abschnitt zunächst Sainz-Landsmann Fernando Alonso im Alpine mit einer Bestzeit aufhorchen lassen. Bei einer unklaren Situation, ob es noch einmal regnen würde oder nicht, ging es um das richtige Timing der letzten Runde. Verstappen leistete sich bei seinen Versuchen einen Dreher, setzte sich aber an die Spitze. Praktisch in der letzten Sekunde fing ihn Sainz noch ab.

Für den ehemaligen Red-Bull-Schützling Sainz ist die Poleposition der erste Lichtblick in einer ansonsten schwierigen Saison. Nach einem starken Debütjahr 2021 bei der Scuderia steht Sainz heuer klar im Schatten seines Teamkollegen Charles Leclerc. Während der Monegasse bereits zwei Saisonsiege einfahren konnte und als WM-Anwärter gilt, reihten sich bei Sainz bisher Fehler an Fehler. Dass Ferrari seinen Vertrag dennoch um ein weiteres Jahr verlängert hat, liegt in erster Linie an seiner Teamfähigkeit.

Dementsprechend gespannt darf man sein, ob Carlos Sainz, der Sohn der gleichnamigen Rallye-Legende, im Rennen am Sonntag Druck machen darf auf Leclerc, der von Startplatz drei ins Rennen gehen wird. Zwischen den beiden Ferrari-Männern hat sich Weltmeister Max Verstappen positioniert. Der Niederländer hat in der WM-Wertung bereits 49 Punkte Vorsprung auf Leclerc. Will Ferrari das große WM-Rennen nicht schon zur Saisonmitte aus den Augen verlieren, sind weitere Punkteverluste kaum hinnehmbar.

Turbulentes Rennen erwartet

Das Rennen in Silverstone gilt als richtungsweisend für den weiteren Saisonverlauf. Bis auf Alpha Tauri haben alle Teams umfangreiche Umbauten an ihren Autos in England präsentiert. Am fleißigsten war der Williams-Rennstall, der seinen Boliden an zwölf   Bereichen verändert hat. Die Updates dürften sich ausgezahlt haben: Der Kanadier Nicholas Latifi fuhr prompt in die Top 10. Garantie für WM-Punkte ist das dennoch eher keine. Denn auch für den Rennsonntag sind Schauer angekündigt. Es dürfte also erneut turbulent zugehen.

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