Neue Strecke in der Formel 1: (K)eine Fahrt ins Ungewisse
1984 sicherte sich Niki Lauda in Estoril den WM-Titel mit dem historisch geringsten Vorsprung von einem halben Punkt vor Alain Prost; 1996 gewann Jacques Villeneuve das bisher letzte Rennen in Portugal; an diesem Sonntag (14.10 Uhr) kehrt die Formel 1 nach Portugal zurück.
Gefahren wird allerdings erstmals auf dem Autódromo Internacional do Algarve bei Portimão. Nach Mugello in Italien ist der 4,7 Kilometer lange Kurs in dieser Saison die zweite neue Strecke für die Formel 1. Auffallend sind die Höhenunterschiede und die starken Steigungen. Dadurch rasen die Fahrer auf blinde Kurveneingänge zu, was das Erlernen des Streckenverlaufs erschwert. Umso wichtiger ist es, zuvor viele Daten in der virtuellen Welt gesammelt zu haben – am Simulator. Doch wie funktioniert das genau?
Wie kann man sich so einen Simulator in der Formel 1 vorstellen?
Die Teams unterscheiden vor allem zwischen „Driver-in-Loop“-Simulationen (DiL) und Computersimulationen.
- Driver-in-Loop: Der DiL ist vergleichbar mit einem professionellen Flugsimulator und steht in der Fabrik des Teams. Das Cockpit sieht aus wie ein echtes Formel-1-Auto, der Fahrer sitzt wie in seinem echten Boliden, oft auch in Rennmontur. Die virtuelle Rennstrecke ist bis ins Detail nachgebildet. In einer DiL-Session legen die Piloten in der Regel mehr als eine Renndistanz zurück, so auch Sebastian Vettel: „Ich hoffe, das hilft jetzt, dass ich den richtigen Weg finde.“
- Computersimulationen: Währenddessen simulieren Computer hunderttausende Runden rein virtuell, also ohne menschliches Zutun. So werden in kurzer Zeit Terabytes an Daten gesammelt, wie das Auto auf Set-up-Veränderungen reagiert.
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