Lewis Hamilton zu Diversität: „Jetzt müssen Taten folgen“
Sieben Mal in Serie hat Mercedes in der Formel 1 sowohl die Fahrer-WM als auch jene der Konstrukteure gewonnen. Wenn das Weltmeisterteam sein neues Auto vorstellt, ist das auch in Corona-Zeiten ein großes Theater.
Am Dienstagvormittag präsentierte das Team erste Entwürfe des neuen W12, dann folgten ein Tweet von Valtteri Bottas und die ersten Fotos auf Instagram. Zu Mittag kam die Presseaussendung per Mail, danach konnte der Videostream der Präsentation verfolgt werden – mit vielen schönen Worten der Fahrer Lewis Hamilton und Valtteri Bottas sowie von Teamchef Toto Wolff. Danach durften eingeladene Journalisten noch den drei Zoom-Meetings mit Wolff (100 Teilnehmer), Bottas (64) und Hamilton (114) beiwohnen.
Aus Sicht der drei Protagonisten stand gestern der Silberpfeil im Mittelpunkt. Dieser ist wieder schwarz lackiert, um weiterhin ein Zeichen im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen. Auch dabei ist der rote Stern für Niki Lauda. Der befindet sich gleich hinter dem Helm des Fahrers unterhalb der Airbox.
Herausforderungen
Um die Autos wieder etwas langsamer zu machen, wurde das Reglement leicht geändert. Anpassungen gab es vor allem im Bereich der Aerodynamik. Zudem mussten die Autos um sechs Kilogramm schwerer werden. Für die Fans sind das Kleinigkeiten, die Ingenieure waren aber vor große Aufgaben gestellt. Die größten Änderungen gab es am Unterboden. Verboten wurde außerdem das DAS-System, das die Stellung der Vorderreifen zueinander verändern konnte.
Wie schnell der neue Mercedes ist, wird sich bei den Tests ab 12. März in Bahrain weisen. Auf der selben Strecke beginnt am 28. März die Saison. Der Grand Prix wird übrigens erstmals auf ServusTV ausgestrahlt.
Wie in den Vorjahren geht Mercedes als Favorit ins Rennen. "Unsere Skepsis und unser Hunger treiben und spornen uns vor jeder Saison erneut an", sagt Toto Wolff. "Es bleibt immer die Frage, ob wir im Winter gut genug gearbeitet haben."
Sollte Lewis Hamilton seinen achten Titel holen, wäre er alleiniger Rekordhalter. Doch es sind nicht (mehr) die Erfolge allein, die ihn antreiben. So sprach der 36-jährige Brite vor dem Start in seine 15. Saison in der Formel 1 über ...
... Vielfalt
"Es gab viele Diskussionen um dieses Thema. Aber jetzt wird es Zeit, dass wir die nächsten Schritte setzen. Wir brauchen echte, systematische Veränderungen für Minderheiten. Jetzt müssen endlich Taten folgen! Ich möchte das Thema Diversität vorantreiben. Das treibt mich an, und es ist ein Mitgrund, warum ich auch heuer weiter Rennen fahre. Wir müssen sicherstellen, dass dem Gerede Handlungen folgen."
... sein Engagement
"Änderungen sind diesbezüglich notwendig, auch wenn die Gespräche darüber sehr unangenehm sein können. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Zukunft diverser werden. Damit ist allen geholfen."
... sportliche Ziele
"Wenn ich den Helm aufsetzte, habe ich noch immer dieses Grinsen im Gesicht. Ich liebe, was ich mache. Ich glaube an mich und ich weiß, dass ich Leistung bringen muss."
... Corona
"Mich hat es selbst erwischt und da sieht man, dass es keine hundertprozentige Sicherheit gibt. Aber wir haben in unserer Bubble schon viel richtig gemacht."
... seine Zukunft
"Ich befinde mich in der glücklichen Position, dass ich fast alles erreicht habe, was ich mir erhofft habe. Deshalb wollte ich meinen Vertrag auch nur um ein Jahr verlängern. Jetzt schaue ich einmal, wie dieses Jahr läuft. Vielleicht sind wir danach noch mitten in der Pandemie. Vielleicht hänge ich aber noch ein Jahr dran."
... seinen neuen Titel
"Ja, Sie dürfen mich jetzt ‚Sir Lewis‘ nennen."
Kommentare