Le Mans: Meilensteine und Katastrophen

Le Mans: Meilensteine und Katastrophen
Der Langstreckenklassiker fesselt Fahrer und Fans. Ein Rückblick auf die Geschichte des größten Rennens der Welt.

„Auf der ganzen Welt kennt man das Rennen in Le Mans“, sagt Porsche-Pilot Gianmaria Bruni. „Aber wer nie live dabei war, hat keine Ahnung.“ Einzigartig sind die Dimensionen des Rennens, die Bilder, wenn die Autos durch die Nacht rasen und die Atmosphäre mit mehr als 200.000 Zuschauern vor Ort. Am Samstag (15 Uhr/live Eurosport) starten die Piloten zum 87. Mal in das ultimative Langstreckenrennen. Eine Rückschau.

1923: Premiere Die „24 Heures du Mans“ für Automobile werden erstmals am 26./27. Mai ausgetragen. Die Rundenlänge auf der Strecke im Nordwesten Frankreichs beträgt 17,26 Kilometer. Es siegen die Franzosen Lagache/Léonard mit einem Chenard & Walcker mit 90 PS und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 92,064 km/h.

1955: Katastrophe Nach einer Kollision auf der Zielgeraden fliegt der Mercedes des Franzosen Pierre Levegh in die Tribüne. Inklusive des Fahrers sterben bei der größten Katastrophe in der Geschichte des Motorsports 84 Menschen. Das Rennen wird fortgesetzt.

1965: Österreicher Mit Jochen Rindt gewinnt erstmals ein Österreicher. Es ist der bis heute letzte Gesamtsieg von Ferrari beim Langstreckenrennen. Für Österreich gewinnen außerdem Helmut Marko (1971) und Alexander Wurz (1996, 2009).

1966: Schallmauer Bruce McLaren (Ford GT40) siegt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 200 km/h.

1967: Dusche Die Ford-Piloten Gurney/Foyt überqueren als Erste die Ziellinie und legen erstmals mehr als 5.000 Kilometer zurück. Bei der Siegerehrung spritzt Dan Gurney mit Moët und erfindet somit die Champagner-Dusche.

1969: Ende Zum letzten Mal wird das Rennen mit dem Le-Mans-Start begonnen. Dabei laufen die Fahrer zu ihren Fahrzeugen, steigen ein und fahren los. Um den Start zu beschleunigen, positioniert Porsche den Anlasser links vom Lenkrad. Noch heute haben alle Porsche den Zündschlüssel an der Türseite.

1970: Hollywood Steve McQueen dreht einen Spielfilm und schickt auch ein Auto mit Kamera ins Rennen.   „Le Mans“ kommt 1971 in die Kinos.
 
1986: Jo Gartner Acht Rennen hat der Wiener in der Formel 1 bestritten.   In der Nacht  auf den 1. Juni bricht am Porsche des Wieners vermutlich die Hinterradaufhängung. Er wird nur 32 Jahre alt.

1990: Schikanen  Auf der fast fünf Kilometer langen „Ligne Droite des Hunaudières“ werden Schikanen eingebaut. Die Geschwindigkeit sinkt von 400 km/h auf etwa 340 km/h.

1999: Abgehoben Der Mercedes CLR ist eine aerodynamische  Fehlkonstruktion. Im Rennen hebt das Auto von Peter Dumbreck spektakulär ab und fliegt über die Leitplanken  in den Wald. Der Brite bleibt nahezu unverletzt, die Mercedes-Wagen werden aus dem Rennen genommen.

2006: Diesel Mit dem Audi R10 TDI gewinnt erstmals ein Diesel-Fahrzeug.

2013: Todesfall Bei leichtem Regen rutscht Allan Simonsen in die Leitplanken, der Däne erliegt  seinen Verletzungen. Er ist der 22. und bis heute letzte tote Rennfahrer in Le Mans.

2015: Rekordbesuch 263.500 Menschen sind am Rennwochenende an der Strecke.

2016: Ausgerollt Fast das ganze Rennen führt Toyota. Als  sich in der Box alles zum Jubel bereit macht, rollt der TS050 von Nakajima klar in Führung liegend aus. Porsche gewinnt.

2018: Starpilot Fernando Alonso gewinnt für Toyota. Nach seinem Formel-1-Siegen in Monaco  fehlt dem Spanier zur „Triple Crown“ jetzt nur noch der Sieg beim Indy500.

2019: Hoffnungen Fünf Österreicher gehen ins Rennen: René Binder (LMP2-Klasse/Team Panis), Richard Lietz (GT-Pro/Porsche),  Philipp Eng (GT-Pro/BMW), Mathias Lauda (GT-Amateur/Aston Martin) und Thomas Preining (GT-Amateur/Porsche).

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