Jessica Hawkins: Die erste Frau in einem Formel-1-Auto seit fünf Jahren
"Es hat mich jede Menge Blut, Schweiß und Tränen gekostet, hierher zu kommen", sagt Jessica Hawkins. Die 28-jährige Britin ist Rennfahrerin in der W Serie. Nun hat sie Geschichte gemacht, weil sie der erste Testfahrerin der Formel 1 seit fünf Jahren ist. Letzte Woche absolvierte sie ihren erste Formel-1-Testfahrt für das britische Aston-Martin-Team auf dem Hungaroring.
Es habe viele Jahre harter Arbeit benötigt, um ihren "Lebenstraum zu verwirklichen", sagt die Britin. "Als ich zum ersten Mal hörte, dass es eine Möglichkeit sein könnte, konnte ich es kaum glauben." Mehrere Monate lang musste sie die bevorstehende Testfahrt allerdings geheimhalten, "was ziemlich schwierig war".
Hawkins, die seit Jahren in diversen Rennwagen sitzt und nebenbei als Stuntfrau arbeitet, um sich ihren Traumjob finanzieren zu können, weiß um die Besonderheit einer Fahrt im Formel-1-Auto: "Nichts lässt sich mit der Beschleunigung und dem Bremsen eines Formel-1-Wagens vergleichen."
Frauen haben derzeit keinen Platz in der Motorsport-Königsklasse. Die letzte Grand-Prix-Teilnehmerin war Lella Lombardi 1976 auf dem Österreichring. Die letzte Teilnehmerin an einer Formel-1-Session ist Susie Wolff, die heute als Managing Director der F1 Academy der Frauen auftritt. Es gibt diverse Bemühungen, in Zukunft wieder Frauen in der Startaufstellung zu sehen.
Hintergrund: F1 Academy - die Formel-1-Ausbildung für Frauen
Formel-1-Chef Stefano Domenicali rechnet allerdings auch für die kommenden Jahre nicht mit dem Aufstieg einer Fahrerin in die Rennserie. "Realistisch gesehen erwarte ich nicht, dass eine Frau in den nächsten fünf Jahren in die Formel 1 kommt", sagte er im Vorjahr in Belgien.
Hawkins jedenfalls will weiter darauf hinarbeiten: "Ich werde weiterhin auf mehr drängen und dabei auch andere Frauen inspirieren und sie wissen lassen, dass sie ihrem Traum folgen sollten, egal was er ist", sagt die Pilotin. Und sie erhielt für ihre Testfahrt Lob aus der Aston-Martin-Garage. Evolution-Programmdirektor Robert Sattler sprach von einer "hervorragenden Leistung" und einer "sehr professionellen Einstellung". Er hoffe, "sie bald wieder im Auto zu sehen".
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