In Frankreich fühlt sich Sebastian Vettel plötzlich wieder wohl

In Frankreich fühlt sich Sebastian Vettel plötzlich wieder wohl
Beim Team von Aston Martin stellte sich beim vierfachen Formel-1-Weltmeister der Erfolg ein.

Für die neutralen Fans ist der Grand Prix von Frankreich in Le Castellet (Sonntag, 15 Uhr/live ServusTV, Sky) kein Leckerbissen. Die Rennstrecke gleicht dem Rollfeld eines Flughafens, auf das mit Linien ein Streckenverlauf gepinselt wurde. Ausrutscher bleiben ohne Folge, diskutiert wird vor allem über die leidlichen „Track Limits“ werden.

Doch ein Mann fiebert dem Rennen besonders entgegen. „Wir müssen dieses Momentum in die nächsten Rennen mitnehmen“, sagte Sebastian Vettel. Der 33-jährige Deutsche hat eine schwere Zeit hinter sich. Nach vier WM-Titeln bei Red Bull lief es bei Ferrari nicht mehr nach Wunsch, Jungstar Charles Leclerc fuhr ihm mehrmals um die Nase. Sogar der Rücktritt wurde ihm von verschiedenen Seiten nahegelegt.

Doch Vettel hatte noch nicht genug. Er nahm deutliche finanzielle Einbußen in Kauf, wechselte zu Aston Martin – und in den vergangenen Rennen stellte sich der Erfolg ein. In Monaco fuhr er als Fünfter erstmals in die Punkteränge, in Baku brillierte er und wurde mit etwas Glück sogar Zweiter. „Nach dem bescheidenen Start ins Jahr waren diese beiden Rennen sehr gut“, sagte Vettel.

Allerdings fuhr er seine starken Ergebnisse auf Stadtkursen ein. Le Castellet ist eine typischere Rennstrecke, und auf solchen hatte Vettel zu Saisonbeginn Probleme mit der Abstimmung des Autos. Allerdings: „Ich denke, wir verstehen das Auto jetzt immer besser, was das Set-up angeht.“

Außerdem: Bei Aston Martin denkt man langfristig. Natürlich wäre Vettel schon 2021 gerne um den Titel mitgefahren, aber „wenn wir in drei bis vier Jahren ein WM-Anwärter sein könnten, wäre das ein Erfolg“, sagt Teamchef Otmar Szafnauer. Ob Vettel dann mit fast 40 Jahren noch dabei sein wird, ist freilich offen. Er selbst sagt: „Ich fahre, um zu gewinnen.“

Ende für Bottas?

Offen ist, ob Mercedes-Pilot Valtteri Bottas so lange fahren darf, wie er möchte. Zuletzt gab es Spekulationen, dass demnächst sein Ende bei den Silberpfeilen besiegelt werden soll und Jungstar George Russell 2022 übernehmen wird. Doch Bottas dementiert vehement. „Niemand hat mir etwas davon gesagt, das stimmt nicht. Das basiert nicht auf Fakten“, sagte der 31-jährige Finne. „Es sind jedes Jahr die gleichen Spekulationen. Das gehört zum Sport.“

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