Rivalität und Respekt: Fünf Gründe, sich auf die Formel 1 zu freuen
„A NEW ERA“
Plakate mit diesem Schriftzug und einem Rennwagen in den Landesfarben von Bahrain hängen entlang der großen Straßen der Hauptstadt Manama. Zum 18. Mal wird im Königreich ein Grand Prix der Formel 1 ausgetragen, nur 98 Tage nach dem dramatischen WM-Finale 2021 startet die wichtigste Motorsportserie der Welt am Sonntag in ihre nächste Saison mit 22 Rennen. Der Showdown zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in der letzten Runde des letzten Rennens 2021 wird an Spannung nicht mehr zu überbieten sein. Dennoch gibt es zumindest fünf Gründe, sich auf die Formel-1-Saison 2022 zu freuen:
Erbitterte Rivalität
„Wir werden niemals darüber hinwegkommen, das ist nicht möglich“, sagt Toto Wolff noch immer über das Adrenalin-Finale 2021. In der Folge gab es Spekulationen über einen vorzeitigen Rücktritt von Lewis Hamilton, Mercedes baute juristischen Druck auf die FIA auf, Rennleiter Michael Masi wurde abgesetzt. Noch stehen die Ergebnisse der FIA-Untersuchung zum Fall „Abu Dhabi“ aus. Hamilton wünscht sich eine lückenlose Offenlegung. Der Brite möchte verstehen, was für ihn so schiefgelaufen ist. Erst danach könne er „vielleicht wieder nach vorne schauen“. Zweifellos wird der siebenfache Weltmeister mit dem aktuellen Weltmeister wieder um den Titel kämpfen. „Der Titel war nur der Anfang“, sagt Verstappen. Gute Freunde werden die beiden keine mehr, der gegenseitige Respekt ist aber (zumindest vordergründig) vorhanden. „Er ist einer der größten Rennfahrer, die es je gab“, sagt Verstappen über Hamilton. Und der Brite erwidert: „Max ist ein toller Gegner. Es wird Zeit, wieder den Kampf anzunehmen.“
Ein Sprint in Spielberg
Wie im Vorjahr werden auch heuer wieder Sprintrennen ausgetragen. Doch die Sprints am Samstag über 100 Kilometer werden aufgewertet. Statt bisher drei Punkte für den Sieger (und die Poleposition für das Rennen) gibt es ab sofort acht Punkte – und weitere Zähler bis Rang acht. Dadurch könnten die Fahrer dazu gebracht werden, etwas mehr zu riskieren als bisher. Gefahren werden die drei Sprints am 23. April in Imola, am 9. Juli i Spielberg und am 13. November in Sao Paulo.
Neues Reglement, neue Spannung
Als die grundlegend neuen aerodynamischen Regeln bekanntgegeben wurden, befürchteten Fans, dass alle Autos gleich aussehen werden. Doch das Gegenteil ist der Fall, die Vielfalt der Lösungen hat sogar die FIA überrascht. Am meisten unterscheiden sich die Autos bei den Seitenkästen. Die radikalste Lösung präsentierte Mercedes, mit komplett eingedrückten Seiten, Ferrari präsentiert sich im mit einem Badewannen-Design. Zudem scheinen die neuen Konzepte auch zu funktionieren, das knappe Hintereinanderfahren wird wieder möglich, die Fans dürfen auf (noch) mehr Überholmanöver hoffen.
Neue Herausforderer
Selten war es so schwer vorherzusagen, wer das WM-Rennen machen wird. Natürlich kommen die Favoriten aus den Häusern von Red Bull und Mercedes. Doch Ferrari machte bei den Testfahrten einen sehr starken Eindruck, 25 PS habe man in einem Jahr aufgeholt, sagte Teamchef Mattia Binotto. „Wir sollten auf dem Niveau der anderen sein.“ Auch McLaren oder Alpine könnten heuer für Podestplätze gut sein.
Ewiger Sommer
Ähnlich wie die Tennisspieler, fliegen auch die Formel-1-Profis dem Sommer nach. Allen tut es gut, nach den dunklen Wintertagen wieder die Sonne auf der Haut zu spüren. Angenehme 22 Grad hat es in Manama, keine Wolke ist zu sehen. Nur der Wind treibt immer wieder den Sand durch die Stadt. Und dass es Ende August in Spa regnen wird gehört traditionell auch schon dazu.
Kommentare