Gefahr für die Fahrer? Warum die neuen Formel-1-Autos hoppeln

F1 Pre-season Testing at Barcelona
Die neuen Aerodynamik-Regeln führen auch dazu, dass sich die Boliden auf der Strecke unkontrollierbar heben und senken können.

Es ist eine Begleiterscheinung der neuen Aerodynamik-Regeln: Die Formel-1-Boliden können sich auf Geraden unkontrollierbar heben und senken - "Porpoising" oder "Bouncing" sind dafür die verwendeten englischen Begriffe. Die Performance leidet darunter, für die Fahrer kann es sehr unangenehm sein. Da die Sicht im Cockpit leidet, ist das Hüpfen auch eine potenzielle Gefahr. "Es ist auf jeden Fall nicht unbedingt einfach, das Ganze in den Griff zu kriegen", meint Mick Schumacher.

"Wir sind immer noch am Schauen, wo ist das Limit wirklich. Was das Problem ist, wissen wir, aber wie wir es komplett aus dem Weg schaffen, das wissen wir noch nicht", sagte Schumacher nach den finalen Testfahrten in Bahrain bei einem Medienevent von TV-Rechtehalter Sky. "Zumindest zum Anfang hin wird es auf jeden Fall noch ein Teil der Formel 1 sein."

Updates zu erwarten

Der Effekt ist im Motorsport nicht neu und eine Folge der "Ground Effect"-Autos. Das heißt, dass die Formel-1-Rennwagen der neuen Generation vom Bodeneffekt, der durch die mit Kanälen ausgeformten Unterböden erzeugt wird, auf die Straße gedrückt werden. Auf den Geraden kann der Anpressdruck aber zu stark werden. "Durch den Ansaugeffekt geht das dann so weit runter, dass der Boden einfach zu nahe kommt. Dann reißt die Aerodynamik ab und das Ganze hüpft wieder hoch und fängt dann wieder von vorne an", erklärte Ralf Schumacher, der Onkel des Rennfahrers und TV-Experte.

Ein Weg, das "Bouncing" abzuschwächen, könnten stabilisierende Elemente für den Unterboden sein. "Ich glaube, dass wir im Laufe des Jahres auf jeden Fall Updates sehen werden, die das um einiges einfacher machen werden und auch besser wahrscheinlich", sagte Mick Schumacher, der in seinem zweiten Formel-1-Jahr die ersten Punkte anstrebt.

Ziel des neuen Aerodynamik-Konzepts war es, mehr Zweikämpfe und dadurch mehr Überholmanöver herbeizuführen. Im alten Konzept entstanden wegen einer komplett anderen Flügelkonstruktion und anderer Aerodynamik-Teile Luftverwirbelungen am Heck, die für den Hintermann das Verfolgen des Autos über längere Zeit fast unmöglich machten.

Formel 1 - Testfahrten in Bahrain - Tag 1

"Können näher beieinander fahren"

"Das war natürlich, warum wir letztes Jahr nicht hintereinander herfahren konnten, weil wir überall vorne und hinten Downforce verloren haben, dementsprechend die Kurve nicht mehr pushen konnten. Oder wenn wir die gepusht haben, sind wir recht viel gerutscht", erläuterte der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher.

Dass die Regeländerung ihren Zweck erfüllt, habe man bei den Testfahrten schon sehen können, sagte der Deutsche. "Wir können näher beieinander fahren. Im Moment ist es so, dass wir die Vorderachse verlieren anstatt die Hinterachse", berichtete der 22-Jährige über die neuen Erfahrungen im Cockpit. "Dementsprechend glaube ich schon, dass wir länger hintereinander herfahren können und hoffentlich auch die Möglichkeit mit DRS haben, die Überholmanöver auch durchzuziehen."

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