Wende bei McLaren: Stallorder zugunsten von Norris im WM-Kampf
Nach langem Abwarten entschied sich McLaren-Teamchef Andrea Stella nun doch zu einer Stallorder in der finalen Phase der Weltmeisterschaft.
Bislang durften Lando Norris und Oscar Piastri frei gegeneinander fahren, McLaren ließ dadurch in manchen Rennen jedoch Punkte für Norris liegen.
"Nichts zum Nachteil des Teams"
In einem Gespräch mit Piastri hat dieser sich bereit erklärt seinen Teamkollegen den Vortritt zu lassen, solange der Brite noch eine realistische Chance hat, RedBull-Pilot Max Verstappen im Titelkampf einzuholen, so Stella. Szenen wie vergangene Woche in Monza soll es laut Stella "nicht mehr geben". "Wir müssen sicherstellen, dass alles, was auf der Strecke passiert, nicht zum Nachteil des Teams ist", so der 53-Jährige.
"Wir haben uns entschieden, Lando im Kampf um den Titel zu unterstützen", sagte Stella gegenüber der BBC. Es sei ihm jedoch wichtig, dass "die Prinzipien nicht zu sehr über Bord geworfen werden" und beide Fahrer fair behandelt werden.
"Wir müssen erkennen, dass nicht nur die Konstrukteurs-WM für uns drin liegt, sondern mit der Leistung, die wir im Moment im Auto haben, auch die Fahrer-WM", sagte Stella der den Fahrer unterstützen wolle, der dazu in der besten Position ist, in diesem Fall Norris. Der Brite liegt aktuell 44 Zähler vor Piastri.
Piastri würde Sieg herschenken
Der Australier würde laut Teamchef Stella sogar einen sicher geglaubten Sieg hergeben. "Es ist schmerzhaft, aber wenn es das Richtige ist, dann werde ich es tun", so Piastri. "Ich bin jedes Mal beeindruckt, wie viel Teamwork und Reife in ihnen steckt", lobte der Teamchef seine beiden Fahrer.
Norris liegt in der Fahrerwertung acht Rennen vor Schluss 62 Punkte hinter dem Führenden Max Verstappen. 232 Punkte sind maximal noch zu vergeben. Fährt Norris jedes Mal beim Grand Prix und den drei verbleibenden Sprintrennen als Erster über die Ziellinie, wäre er aus ganz eigener Kraft der nächste Formel-1-Weltmeister.
Sollte Norris in nächster Zeit allerdings zu viel Boden auf Verstappen verlieren, müsste Piastri seinen Teamkollegen nicht mehr unterstützen. Dann hat für McLaren nur noch die Konstrukteurs-WM Priorität, wäre es der erste Titel seit 1998 für den britischen Rennstall. Derzeit hält McLaren bei acht Punkten Rückstand auf RedBull.
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