Formel 1: Verstappen siegt in Kanada und übertrumpft Niki Lauda
Fünf Mal nacheinander durften die Red-Bull-Piloten zuletzt in der Formel 1 jubeln. Der sechste Grand-Prix-Erfolg in Serie war am Sonntag in Montreal aber alles andere als ein Selbstläufer.
Max Verstappen wurde beim Großen Preis von Kanada regelrecht über die Ziellinie gejagt. Im Schlepptau hatte der Weltmeister einen Ferrari, der dieses Mal aber nicht vom Dauerrivalen Charles Leclerc gesteuert wurde, sondern von Carlos Sainz.
Eine späte Safety-Car-Phase hatte das Feld wieder zusammengeführt und Sainz mit frischeren Reifen in eine aussichtsreiche Position gebracht für seinen Premierenerfolg in der Königsklasse. Der Spanier war nah dran, probierte dank flachgestelltem Heckflügel alles, doch Verstappen wehrte jede Attacke in Weltmeister-Manier ab. Mit seinem 26. Grand-Prix-Sieg liegt er in der ewigen Bestenliste nun auch vor den Größen Niki Lauda und Jim Clark.
„Das Safety-Car war nicht gut zu uns“, sagte Verstappen. Mit dem sechsten Sieg im neunten Saisonrennen baute der Niederländer seine Führung in der Fahrer-Weltmeisterschaft weiter aus. Sein zuletzt schärfster Verfolger, Teamkollege Sergio Pérez, rollte in der Frühphase des Rennens mit einem technischen Defekt aus.
Verstappen konnte an dem Wochenende seine ganze Klasse unter Beweis stellen. Den Grundstein für den Start-Ziel-Sieg auf dem Circuit Gilles-Villeneuve hatte der 24-Jährige in einem turbulenten Qualifying am Samstag gelegt. Bei nassen und schwierigen Verhältnissen mühten sich viele Konkurrenten, doch Verstappen war eine Klasse für sich und eroberte die Poleposition.
Ein kräftiges Lebenszeichen sendete Mercedes und vor allem Lewis Hamilton aus. Der siebenfache Weltmeister, der in dieser Saison zumeist seinem Teamkollegen George Russell den Vortritt lassen musste, fühlte sich wieder sichtlich wohler im Silberpfeil. Der Brite konnte über weite Strecken sogar das Renntempo von Red Bull und Ferrari mitgehen und jubelte am Ende über den dritten Podestplatz.
Harter Tag für Leclerc
Einen schweren Arbeitstag hatte Charles Leclerc zu bewältigen. Nachdem der Monegasse in seinen Ferrari einen neuen Antrieb verbaut bekommen hatte, musste er das Feld aus der letzten Startreihe aufrollen. Und der WM-Anwärter und Verstappen-Rivale tat dies mit Bravour – und zweifach. Nach einem schlecht geplanten Reifenwechsel seiner Mannschaft fand sich Leclerc im letzten Renndrittel kurzfristig wieder außerhalb der Top 10.
Am Ende betrieb er mit Rang fünf und zehn Punkten Schadensbegrenzung im WM-Rennen. Die Chance zur Wiedergutmachung gibt es in zwei Wochen in Silverstone beim Großen Preis von Großbritannien, ehe die Formel 1 am 10. Juli in Spielberg Station macht.
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