Formel 1: Überraschungen nur auf den hinteren Plätzen

Formel 1: Überraschungen nur auf den hinteren Plätzen
Die Mercedes-Piloten Bottas und Hamilton starten am Sonntag wieder von vorne. Debakel für Sebastian Vettel

Wie schon vor einer Woche starten am Sonntag beide Mercedes-Fahrer aus der ersten Reihe in das Rennen in Silverstone (15.10 Uhr). Doch diesmal hatte Valtteri Bottas knapp die Nase vorne. Der Finne war um 63 Hundertstelsekunden schneller als der sechsfache Weltmeister Lewis Hamilton und sicherte sich die 13. Poleposition in seiner Karriere.

"Es ist großartig, wenn man so eine Runde hinlegen kann", sagte Bottas, der erst am Donnerstag seinen Vertrag bei Mercedes verlängert hat. "Und natürlich bin ich stolz, dass ich dieses tolle Auto fahren darf." Der WM-Führende Lewis Hamilton gestand, dass seine Runde "nicht gut genug" war.

Starker Deutscher

Sensationell schlug sich Nico Hülkenberg. Der Deutsche, der für den an Corona erkrankten Sergio Pérez eingesprungen ist, fuhr mit seinem Racing Point auf den dritten Rang. "Das ist total verrückt", sagte Hülkenberg und schüttelte den Kopf. "Vor einer Woche hat es mit einem Start nicht geklappt. Aber jetzt ist das wirklich eine große Überraschung." Die Chancen, sich am Renntag seinen Traum zu erfüllen, sind damit groß. Denn Hülkenberg ist in 177 Rennen am Start gewesen und hat dabei noch nie den Sprung auf das Podest der ersten Drei geschafft. Das ist mit Abstand Negativrekord in der Formel 1. "Ich werde versuchen, das Auto dort hinzustellen, wo es hingehört."

Ob das Rennen wieder ein Solo für die Silberpfeile wird, bleibt abzuwarten. Denn als einziger der Spitzenfahrer wird Red-Bull-Pilot Max Verstappen (als Vierter) auf dem weiß markierten harten Reifen starten. Dadurch hat der Niederländer die Option, seinen ersten Reifenwechsel lang hinauszuzögern.

Schwacher Deutscher

Katastrophal verlief der Samstag für Ferrari-Star Sebastian Vettel. Zwei Mal hat der Deutsche schon in Silverstone gewonnen, doch heuer läuft gar nichts für den 33-Jährigen. Um den dritten Qualifying-Abschnitt zu erreichen, wechselte Vettel sogar auf den roten Reifen. Dieser hat zwar die schnellste Gummimischung, doch ins Rennen möchte kein Team damit starten. Und trotz aller Versuche scheiterte Vettel mit seinem Vorhaben, er kam nur auf Rang zwölf.

Nicht in den zweiten Qualifying-Abschnitt schaffte es Daniil Kwjat. Der Russe fuhr mit seinem Alpha Tauri zu brutal über die Randsteine, zerstörte sich den Unterboden und schied als 16. aus. Schwere Zeiten macht derzeit ein ehemaliger Weltmeister durch. Kimi Räikkönen, mittlerweile 40 Jahre alt, wurde mit seinem Alfa Romeo noch hinter seinem Teamkollegen Giovinazzi den 20. und letzten Platz.

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