Red-Bull-Ring frei für die Raserei

Red Bull hat in den vergangenen Wochen und Monaten das Murtal ordentlich herausputzen lassen.
Ab Donnerstag kreist die Formel 1 nach elf Jahren wieder im Murtal - die Euphorie ist enorm.

Andreas Gabalier wird beim Formel-1-Grand-Prix von Österreich nächsten Sonntag in Spielberg die Bundeshymne singen. Man kann das mutig nennen, publikumswirksam, oder aber auch linientreu. Die Rückkehr der Königsklasse des Motorsports in die Steiermark soll ein Fest werden – für den Streckeneigentümer Red Bull, für die Fans, aber vor allem – so hat es Konzernboss Dietrich Mateschitz stets ausgegeben – für die Region.

Der potente Getränkehersteller aus Salzburg hat in den vergangenen Wochen und Monaten das Murtal ordentlich herausputzen lassen. Das Programm an den drei Renntagen ist üppig (siehe Grafik), die Begeisterung enorm. Fast 200.000 Besucher werden am Wochenende im Murtal erwartet.

"Das zeigt, dass in den traditionellen Ländern die Begeisterung für die Formel 1 nach wie vor da ist", sagt Toto Wolff, der Wiener Motorsportchef von WM-Leader Mercedes. "Ich hoffe, dass wir sehr lange dort fahren."

Euphorisch ist man auch im Lager der Hausherren: "Ich kenne weltweit keinen anderen Kurs, der so prächtig in eine attraktive Gegend eingebettet ist. Die neuen Strecken sind steril und fokussieren ihre Attraktivität auf Monumentalbauten. Hier, dieses Auf und Ab in der Landschaft, das hat etwas charakteristisch Persönliches", sagt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko.

Würze dank Kürze

Obwohl das letzte Formel-1-Rennen in Spielberg elf Jahre zurückliegt (Sieger: Michael Schumacher), ist den Piloten die Strecke bereits vertraut. Dem Computersimulator sei Dank. "Es ist ein ordentlicher Kurs, nicht der längste und auch nicht mit vielen Kurven, aber was dort ist, ist gut", sagt Daniel Ricciardo. Der Red-Bull-Pilot reist als Montreal-Sieger zum Heimspiel seines Teams.

In der Kürze liegt am Red-Bull-Ring offenbar die Würze. Das weiß auch Legende Niki Lauda: "Ich empfinde die erste hängende Linkskurve als eine der anspruchsvollsten Kurven im Rennzirkus, sie hieß früher Lauda-Kurve. Eigentlich kein schlechter Name, oder?"

Listiger Lauda: Erst vor wenigen Wochen gab Red Bull bekannt, die Kurven an den Höchstbietenden zu verkaufen. Pirelli statt Lauda: Tradition hat doch Grenzen.

www.projekt-spielberg.at

Red-Bull-Ring frei für die Raserei

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