Fan-Aufregung in Spielberg: Ein Alarmzeichen, aber kein Skandal

Fan-Aufregung in Spielberg: Ein Alarmzeichen, aber kein Skandal
Berichte über sexuelle Belästigung am Red-Bull-Ring trübten das Rekord-Wochenende. Vor allem für die Formel 1 an sich steht viel auf dem Spiel.

303.000 Menschen, und damit mehr, als im Burgenland leben, besuchten in den vergangenen drei Tagen den Red-Bull-Ring. Dass ein Rekordwochenende in der Formel 1 auch den einen oder anderen Chaoten mehr als sonst anlockt, ist fast schon logisch. Eine Entschuldigung für die am Sonntag in Spielberg aufgetauchten Berichte, wonach es auf den Tribünen zu rassistischen und homophoben Ausschreitungen sowie zu sexuellen Belästigungen gekommen sein soll, darf das dennoch nie sein.

Auch der Umstand, dass den Behörden weder Anzeigen noch Beschwerden vorliegen, tut nicht viel zur Sache. Man kennt dieses Phänomen der Scham und Ohnmacht bei den Opfern nur allzu gut aus anderen Gesellschaftsbereichen. Von einem Versagen der Sicherheitskräfte in Spielberg kann dennoch keine Rede sein.

Umso wichtiger war freilich die unmissverständliche und rasche Reaktion der Verantwortlichen der Rennserie, die die Vorfälle aufs Schärfste verurteilten und Aufklärung versprachen.

Tatsächlich steht für die Formel 1 in diesem Zusammenhang viel auf dem Spiel. Nur wenige global aktive Sportarten haben sich zuletzt so vehement und dabei so glaubwürdig für Weltoffenheit, Diversität und gegen Ausgrenzung eingesetzt. Das soziale Bewusstsein ist ein Mitgrund dafür, dass seit einiger Zeit nicht mehr nur gut situierte, weiße Europäer (Frauen nicht mitgemeint) vor den Bildschirmen und auf den Tribünen sitzen.

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