Doppeltes Heimspiel für Weltmeister Max Verstappen in Spielberg
Für Max Verstappen wird es ein Heimrennen im doppelten Sinne: Sein Red-Bull-Team fährt mit österreichischer Lizenz, und bei kaum einem anderen Rennen sind die Fans aus den Niederlanden so in Überzahl wie in Spielberg. Dementsprechend wohl fühlt sich der 24-Jährige in der Steiermark, vier Mal konnte er hier siegen, im Vorjahr gewann er beide Läufe auf dem Red Bull Ring.
In Silverstone setzte es zuletzt einen Rückschlag: Nach einer Beschädigung am Unterboden seines Autos blieb nur Rang sieben, von den britischen Fans erntete er Buh-Rufe. In Spielberg steht nun die mehrere zehntausend Fans starke „Orange Army“ hinter dem Weltmeister.
„Er hat um Platz sieben gekämpft wie um den Sieg“, lobte Teamchef Christian Horner. Und Helmut Marko ist überzeugt: „Ohne Schaden hätte Max in Silverstone souverän gewonnen. Die spezielle Atmosphäre von Spielberg und nun vor seinen eigenen Fans zu fahren, das wird ihn besonders beflügeln.“
Während sich die Konkurrenz von Ferrari immer wieder durch Fehler selbst bremst, läuft es für Verstappen. Mit Sergio Pérez kommt der erste Verfolger in der WM aus dem eigenen Team, 34 Punkte liegt er vor dem elften Saisonlauf zurück. Der zu Beginn der Saison so überlegene Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat schon 43 Punkte Rückstand. Zu holen gibt es diesmal in Spielberg acht Punkte für das Sprintrennen am Samstag (16.30 Uhr), 25 für den Rennsieg am Sonntag (15.00 Uhr) und einen für die schnellste Rennrunde.
Hamiltons gedämpfte Erwartungen
Hamilton muss nach zwei dritten Plätzen in Folge seine Erwartungen für Österreich etwas zurückschrauben. Der siebenfache Weltmeister hat zwar schon zwei Mal (2016, 2020) in Spielberg gewonnen, beide Male aber noch in der Ära, als Mercedes noch das überlegene Formel-1-Auto stellte. Zumindest kann Mercedes auf dem Red Bull Ring Risiko gehen. "Denn wir fahren derzeit nicht um die Weltmeisterschaft", ist auch Teamchef Toto Wolff bewusst.
Für den Wiener ist Spielberg das Heimrennen und darauf freut sich der 50-Jährige auch dementsprechend. Wolff ist aber beim Rückblick auf das Rennen vor Spielberg auch bewusst: "Silverstone ist den Stärken unserer Autos entgegengekommen und Lewis hätte das Rennen sogar noch weiter vorne beenden können. An Österreich habe ich zwar auch sehr gute Erinnerungen, weiß aber auch, dass diese Strecke hier völlig anders ist und uns nicht immer gut gepasst hat", sagte Wolff zu den Voraussetzungen auf der mit 4,13 Kilometern fünftkürzeste Grand-Prix Strecke im WM-Kalender mit ihren satten 69 Metern Höhendifferenz.
Aktivisten verhaftet
Unterdessen müssen sich in England sechs Umwelt-Aktivisten vor Gericht verantworten. Sie hatten sich während der ersten Runde beim Grand Prix in Silverstone auf dem schnellsten Teil der Strecke auf den Asphalt gesetzt. Zum Zeitpunkt der Aktion war das Rennen nach dem dramatischen Startcrash bereits unterbrochen. Formel-1-Chef Stefano Domenicali bezeichnete die Aktion nur als „komplett unverantwortlich und extrem gefährlich“.
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