15.000 sind für den Grand Prix der Steiermark am Sonntag zugelassen, 90.000 werden zum zweiten Rennen am 4. Juli erwartet, wenn keine Beschränkungen mehr gelten. Die Ränge werden wieder voll sein, die Fan-Zone wird hinter der Niki-Lauda-Kurve aufgebaut, der Paddock-Club der Formel 1 wird erstmals seit 2019 wieder geöffnet.
Es ist die erste Großveranstaltung in Österreich seit Corona; ein wunderbares Zeichen an alle Zuschauer, dass die Pandemie nun überstanden sein könnte; der Startschuss in einen Sommer, wie man ihn von früher kennt. Abstandsregeln gelten nicht mehr, die Besucher müssen sich einzig an die 3-G-Regel halten.
Das Innerste der Formel 1 gleicht aber weiterhin einem Hochsicherheitstrakt. Geimpft? Genesen? Völlig egal! Hier gilt einzig und allein die 1-G-Regel: getestet.
Das Konzept basiert fast unverändert noch immer auf jenem, das die Veranstalter in Spielberg vor einem Jahr entwickelt haben, gemeinsam mit der Formel-1-Organisation, der FIA und der österreichischen Regierung. Am 5. Juli 2020 konnte die Formel-1-Saison dadurch nicht nur gestartet, sondern wohl auch gerettet werden.
Wer zu einer Akkreditierung kommen will, muss auch heute noch (negativ) PCR-getestet anreisen und zuerst einmal einwilligen, dass er unter anderem im Falle des Corona-Todes keine Ansprüche stellt. Danach geht es zum nächsten PCR-Test, dessen Ergebnis später in der speziellen Handy-App aufscheint. Grundsätzlich gilt überall FFP2-Maskenpflicht, sogar auf dem Parkplatz.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen sind Teams, Mitarbeiter und Medienleute weiterhin in ihren eigenen Blasen. Der Kontakt zu den Fahrern ist nur virtuell bei der Pressekonferenz oder in Zoom-Calls möglich. Im Fahrerlager geht’s dementsprechend beschaulich zu, kein großes „Hallo“, kein kurzes Plauscherl. Dafür sind im Freien alle 20 Meter Desinfektionsmittelspender aufgestellt.
Der Kontakt zu den Fans? „Verboten!“, warnt die gestrenge Medienbetreuerin. Man würde ja die Blase verlassen. Um die strikte Trennung zwischen dem Formel-1-Tross und den Zuschauern zu gewährleisten, wurde sogar eine Fußgängerbrücke vom Parkplatz in das Hauptgebäude errichtet.
Die Corona-Regeln der Formel 1 wurden im Vorjahr zum Modell für viele andere Sportarten, vor allem für den Wintersport. Die Regeln sollen unabhängig von der Corona-Lage bis zum Saisonende gelten – und sie nerven mittlerweile. Doch der Erfolg spricht für sie. „Trotz der komplexen Logistik haben wir keine Probleme mit den Gemeinden verursacht, die wir besuchen“, sagte Formel-1-Boss Stefano Domenicali der BBC. „Das, was wir tun, ist wirklich etwas Einzigartiges.“
Seit Anfang Mai wurde keine einzige Person innerhalb des reisenden Formel-1-Trosses positiv getestet.
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