Heute sind bei einem Rennen der MotoGP nicht weniger als 183 Kameras im Einsatz, davon 91 direkt auf den Maschinen. Pro Motorrad können sechs Kameras montiert werden. Für die Dorna sind vor Ort 300 meist spanischsprachige Mitarbeiter im Einsatz, wie Alex Arroyo erklärt. Er darf sich „Commercial Media Senior Director“ nennen.
Das Infield am Red-Bull-Ring in Spielberg gleicht einem Containerdorf mit bis zu 150 Containern für die TV-Übertragung. Unzählige Kabel schlängeln sich über den Beton. Wenn man all das Equipment von einer Rennstrecke zur nächsten transportiert, dann kann man damit drei 747-Flugzeuge befüllen, wie Arroyo nicht ohne Stolz anmerkt.
Sämtliche Bewegt-Bilder werden von der Dorna gespeichert und bearbeitet und den TV-Anstalten zur Weiterverwertung zur Verfügung gestellt. Aber nicht nur die Sender und die Zuschauer profitieren von der Masse an Bildern, sondern auch die Teams selbst. Sie haben Zugriff auf die Aufnahmen ihrer Motorräder und können damit viel detaillierter in die Analyse gehen. Während einer Saison übergibt die Dorna den Teams ein Dossier zur Kameratechnik für die kommende Saison, worauf die Mechaniker rund um dieses System die Rennmaschinen entwickeln.
Nicht einmal die Formel 1 ist bei einem Grand Prix in diesem Ausmaße im Bilde, nimmt sich an der MotoGP durchaus eine Anleihe, wie auch der Radsport. Die Bild-Technik und vor allem die speziellen Linsen werden darüber hinaus auch beim Militär und in der Medizin (vor allem für Sonden bei Operationen) genützt.
Der MotoGP-Sender ServusTV hat in Spielberg gleich 40 statt der üblichen zehn Mitarbeiter vor Ort, insgesamt wurden vom GP der Steiermark 18 Stunden übertragen, ebenso kommendes Wochenende beim Grand Prix von Österreich an selber Stelle, wie Benjamin Boldt, der Motorsport-Verantwortliche des Senders, erklärt.
Besonderer Wert wird auch auf den Online-Auftritt gelegt, erstmals wird ein Rennen aus der Sicht eines Bloggers beziehungsweise Influencers begleitet.
Kommentare