Meissnitzer: Der Traumjob wird zum Albtraum

Alexandra Meissnitzer: Die 46-Jährige ist KADA-Präsidentin
Warum immer mehr Leistungssportler die Ski-Ex-Weltmeisterin kontaktieren werden.

Der zweifache Doktor Christoph Schmölzer war vierfacher Ruderweltmeister und neun Jahre (erster) Präsident von KADA – von Karriere danach. Jener Organisation, deren Ziel es ist, Sportlern ins normale Berufsleben zu verhelfen.

Seit Corona ist der als Zahnarzt einer Hochrisikogruppe angehörende DDr. Schmölzer zuweilen verärgert. Nicht über Patienten („Die sind sehr einsichtig“), sondern über mitleidlose Reaktionen in sozialen Netzwerken, in denen es oft heißt, der Sport habe kein Recht auf staatliche Millionen-Hilfe und möge sich gefälligst selbst erhalten. Tenor: Alaba und Arnautovic verdienen ohnehin viel zu viel. Schmölzer (und nicht nur er) macht sich natürlich um Fußball-Legionäre, Tennis-Ass Thiem und „vielleicht zehn Skifahrer“ keine Sorgen. Auch Sturm-Graz-Torhüter Siebenhandl, der parallel zur Sportkarriere Bachelor in Betriebswissenschaft wurde, zählt nicht (mehr) zur Gruppe der Ratsuchenden. 1.700 wurden schon bis 2019 in der Ära Schmölzer betreut. Inzwischen fragen Zigtausend ehrenamtliche Funktionäre, wie lang sie noch für „ihren“ Verein buddeln dürfen, zumal der vielleicht bald nicht mehr existiert.

Sportler, sofern nicht bei Polizei oder Heer, werden sich ein zweites Standbein suchen müssen. Auf Ski-Ex-Weltmeisterin Alexandra Meissnitzer kommt viel Arbeit mit topfitten Arbeitslosen zu. Sie trat als Präsidentin von „Karriere danach“ Schmölzers Nachfolge an.

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