Lukas Weißhaidinger gelang der große Wurf

Lukas Weißhaidinger
Der Diskuswerfer zeigte mit einem zweiten Rang in der Diamond League in Lausanne auf.

Auf seiner Facebook-Seite hat Lukas Weißhaidinger ein Foto von einer Startnummer gepostet. Nicht irgendeine Nullachtfünfzehn-Startnummer, es ist das Leibchen, das er bei einem Meeting überstreifen durfte, bei dem österreichische Leichtathleten für gewöhnlich kein Leiberl haben. Geschweige denn, dass sie dann dort vom Siegespodest lachen.

Lukas Weißhaidinger ist in Lausanne der größte Wurf seiner Karriere gelungen. Ein zweiter Rang bei einem Diamond-League-Meeting, der bedeutendsten und renommiertesten Wettkampfserie, die dieser Sport zu bieten hat, ist ein echtes Highlight für die an Höhepunkten eher arme österreichische Leichtathletik. "Man kann sagen, dass ich jetzt in der Weltklasse angekommen bin", erklärte der Diskuswerfer aus Taufkirchen an der Pram.

Der 24-Jährige erlebt gerade eine der spannendsten Phasen seiner Laufbahn. Sieg beim IAAF-World-Challenge-Meeting in Madrid und Hochgefühle; Mittelfußbruch und Bangen um Olympia; schließlich der sechste Platz in Rio und nun der zweite Rang bei seiner Diamond-League-Premiere in Lausanne mit einer Weite von 64,84 Metern. "Ich bin überglücklich."

Aha-Erlebnis

Die Olympischen Spiele waren so etwas wie ein Aha-Erlebnis für den Kraftlackl aus dem Innviertel. Der sechste Rang zeigte Lukas Weißhaidinger nicht nur auf, dass er im Diskuswerfen mittlerweile mittendrin statt nur dabei ist. Die starke Performance in Rio öffnete ihm auch die Tür zu den großen Leichtathletik-Meetings. Der 24-Jährige erhielt Einladungen zum legendären ISTAF-Meeting in Berlin und zum Finale der Diamond League in Brüssel.

Lukas Weißhaidinger hat es schon registriert, dass ihm die Konkurrenten inzwischen genauer zusehen, wenn er zum Wurf ausholt. "Sie fragen auch immer öfter nach, warum er gewisse Dinge so macht, wie er sie eben macht", erklärt Nationaltrainer Gregor Högler, der selbst verblüfft ist, mit was für einer Konstanz sein Schützling die Top-Würfe auspackt. "Man darf ja nicht vergessen, dass er sich erst vor Kurzem verletzt hat. Das muss man mental auch erst einmal wegstecken. Aber Luki ist eben eine Rampensau."

Lebenszeichen

Es sind starke Lebenszeichen, die in den vergangenen Wochen von der österreichischen Leichtathletik gekommen sind. In Person von Ivona Dadic, die in Amsterdam EM-Bronze im Siebenkampf gewann. Oder in Person der 16-jährigen Kärntnerin Sarah Lagger, die sich in diesem Sommer zur U-20-Weltmeisterin im Siebenkampf krönte und als großes Versprechen für die Zukunft gilt.

Lukas Weißhaidinger hat inzwischen schon das nächste Großereignis im Visier: Ab Herbst gilt sein Hauptaugenmerk der WM im kommenden Jahr in London. Nationaltrainer Gregor Högler traut dem Oberösterreicher alles zu. "Der Luki wird im Diskuswerfen ein ganz ein Großer. Falsch, er ist schon einer."

Kommentare