Unter ihnen Steve Prefontaine, kurz „Pre“, der in den 70ern alle amerikanischen Rekorde von 2.000 bis 10.000 Metern hielt und mit nur 24 Jahren bei einem Autounfall verstarb.
Er galt schon in jungen Jahren als Legende und wurde später von Phil Knight, einem der zwei Nike-Gründer, als die „Seele von Nike“ beschrieben. Trainiert wurde „Pre“ von Bill „Bo“ Bowerman, dem zweiten Nike-Gründer.
„Bo“ war auch Phil Knights Lauftrainer an der Universität in Oregon. Nach dem Master in Stanford überzeugte Knight seinen ehemaligen Coach, 1964 in dessen Schuhfirma Blue Ribbon Sports zu investieren. Das Unternehmen war als Vertriebshändler für den japanischen Schuhhersteller Onitsuka Tiger tätig – heute ASICS. „Bo“ stieg in die Firma ein und tüftelte selbst an neuen Designs. Er war es auch, der Gummi in ein Waffeleisen goss und damit die berühmte Noppen-Sohle erfand.
Neben „Pre“ brachte Coach „Bo“ zahlreiche Olympioniken und Champions hervor, die im Hayward-Field-Stadion die Schuhe testeten. Sein Buch über das „Jogging“ löste einen Laufboom in Amerika aus und seine Schuh-Innovationen wurden in der Heimat und im Produktionsland Japan zum Kassenschlager.
Noch bevor ihr Vertrag mit den Japanern auslief, arbeiteten Knight und „Bo“ an ihrer nächsten Firma: Nike. Den Namen der griechischen Siegesgöttin schlug ihr erster Mitarbeiter vor. Das Logo mit dem Nike-Swoosh zeichnete eine Grafikdesign-Studentin für 35 Dollar – sie erhielt später Firmenanteile im sechsstelligen Bereich. Mit Kampagnen in den 80ern wie „Just do it“ und Verträgen mit jungen Sportlern wie Michael Jordan, der 1984 den Air Jordan 1 prägte, Tiger Woods (seit 1996) oder LeBron James (seit 2003) wurde Nike zum größten Sportartikelhersteller der Welt. 2020/2021 setzte die Firma knapp 40 Milliarden Euro um.
Trotz Milliarden-Gewinnen kämpfte der Konzern mit wiederkehrenden Skandalen wie Doping, Ressourcenvernichtung, Frauenfeindlichkeit und Steuertricks. Einer der größten war das von Nike seit 2001 gesponserte Oregon-Projekt – eine mit Millionen geförderte Kaderschmiede für Elite-Läufer. Der Cheftrainer und Knights Freund, Alberto Salazar, wurde 2019 nach Dopingermittlungen und Vorwürfen psychischen Missbrauchs vier Jahre gesperrt – das Projekt wurde eingestellt.
Indes spendete Phil Knight Hunderte Millionen Dollar an die Uni von Oregon und für die Renovierung des ehrwürdigen Hayward Field – jenem Stadion, in dem heute, 50 Jahre nach der offiziellen Nike-Gründung, die Sportschuhe bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Eugene omnipräsent sind.
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