LA: Vojta nach Sturz EM-Zehnter

LA: Vojta nach Sturz EM-Zehnter
Der Sieg über 1.500 m geht in 3:46,20 Minuten an den Norweger Henrik Ingebrigtsen

Andreas Vojta hat am Sonntag im Finale über 1.500 m bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Helsinki nach einem Sturz nur den zehnten Platz belegt.

Trotzdem war es für den 23-Jährigen, der in 3:53,23 Minuten gestoppt wurde, die bisher beste Platzierung seiner Karriere, nachdem er vor zwei Jahren in Barcelona Elfter geworden war.

Der Sieg ging in 3:46,20 Minuten an den Norweger Henrik Ingebrigtsen.

Disqualifikation

Vojta hatte sich nach der schnellsten Vorlaufzeit "eine kleine Reserve für das Finale" aufgehoben und war bereit, diese anzugreifen. Doch dann lief es nicht wunschgemäß, schon 500 m vor dem Ziel musste er dem gestürzten Finnen Niclas Sandells überspringen, verlor dadurch aber nicht viel Raum und hielt Anschluss an das Feld. Als Vojta, den es ärgerte, dass er sich nicht eher im Feld eine gute Position verschafft hatte, 250 Meter vor dem Ziel nach vor gehen wollte, wurde er aus allen Medaillenträumen gerissen.

   "Wir wollten beide zugleich nach außen. Ich bin ihm dann hinten drauf gestiegen, es hat ihn zerlegt und ich bin über ihn drüber gefallen", schilderte Vojta den Sturz, in den auch der Deutsche Florian Orth verwickelt war. "Ich hätte für den Endspurt noch Reserven gehabt. Ich hatte die Chance auf eine Medaille. Alber auf allen Vieren ist man zu langsam. Aber nicht die Beine, sondern der Kopf hat mir diese Platzierung eingebrockt."

Höhentrainingslager

Vojta, dessen Name im finnischen wie Voittaja und damit wie Sieger klingt, hatte bereits nach der Auftaktrunde, in der er von allen 28 Teilnehmern die schnellste Zeit aufgestellt hatte, gemeint: "Ich brauche mich im europäischen Feld nicht zu verstecken, das hat heute gut ausgeschaut." Der Schützling vom Wilhelm Lilge reist am Montag wieder ins Höhentrainingslager nach St. Moritz, das er für die Kontinentaltitelkämpfe unterbrochen hatte. "Für Olympia bin ich auf dem richtigen Weg, ich habe gesehen, dass alles nach Plan läuft. Ich war nach dem Vorlauf nicht kaputt oder tot."

   Der in Gerasdorf wohnende gebürtige Wiener hat sich heuer auch auf den Unter- und Überdistanzen gesteigert, lief die 10.000 m in 30:47,40 Minuten, die 5.000 m in 13:53,47 und die 800 m in 1:47,28. Bei den Bislett Games in Oslo bestritt er vor der EM heuer das einzige 1.500-m-Rennen und kam als Vierter auf 3:38,09 Minuten und die zweitschnellste Zeit seiner Karriere nach den 3:37,82 im vergangenen Jahr. Bei der EM 2010 in Barcelona war er Elfter.

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