Diese Goldmedaille ist die einzige Trophäe, die Schubert in seiner umfangreichen Sammlung noch fehlt, die der Gipfelstürmer seit nunmehr fast eineinhalb Jahrzehnten angehäuft hat.
Rekordweltmeister
Mit sechs WM-Titeln führt der 33-Jährige das ewige Kletter-Ranking an, außerdem hält er den Rekord für die meisten Weltcupsiege und ist so nebenbei der einzige Kletterer, der am Felsen eine Route und einen Boulder im derzeit höchsten Schwierigkeitsgrad durchsteigen konnte – wäre Jakob Schubert ein Berg, er wäre der Mount Everest.
Perfekte Planung
Olympia-Gold wäre für ihn der Gipfel. Und Jakob Schubert lässt nichts unversucht, sich diesen Lebenstraum zu erfüllen. Seit Monaten plant er generalstabsmäßig seinen Auftritt bei den Olympischen Sommerspielen. „Es dreht sich bei mir heuer alles um den Bewerb in Paris“, erklärt der 33-Jährige.
Schubert war auch schon für ein Trainingslager in Paris, um sich mit den örtlichen Kletter-Gepflogenheiten vertraut zu haben. Für einen Laien mögen diese Steilwände und Boulder-Hindernisse ja alle gleich aussehen, tatsächlich gibt es große Unterschiede. „In Paris gibt es viele Boulder mit Stilen, die uns Österreichern nicht so gut liegen – sehr technisch, viele Platten und Sprünge“, sagt Jakob Schubert.
Und wenn man bei einem sechsfachen Weltmeister wie ihm überhaupt von einer Schwäche reden kann, dann sind es genau solche Boulder-Herausforderungen, bei denen mehr Geschicklichkeit und Akrobatik gefragt sind als Kraft.
Das weiß Schubert und er hat deshalb in den letzten Monaten sein Augenmerk auf die Bouldern gelegt, das zusammen mit dem Lead die zwei Disziplinen bildet, die im olympischen Kombinationsbewerb geklettert werden müssen. „Ich habe intensiv an meinen Schwächen gearbeitet und bin wirklich zufrieden, wie das bisher gelaufen ist.“
Letzte Ticketchance
Da Jakob Schubert das Olympiaticket –wie auch Teamkollegin Jessica Pilz – schon lange sicher hat, kann er sich die Freiheit nehmen und seinen Trainingsplan ganz Richtung Paris ausrichten. Den Weltcup-Auftakt in China (ab 8. April) lässt der Routinier aus, „ich werde auch sonst nicht alle Weltcups bestreiten“.
Vier Teamkollegen haben hingegen alle Hände voll zu tun, um noch einen Startplatz für Paris zu ergattern. Franziska Sterrer, Nicolai Užnik, Jan-Luca Posch und Stefan Scherz bietet sich im Rahmen der Olympic Qualifier Series in Schanghai (Mai) und Budapest (Juni) noch die Gelegenheit, quasi über die Hintertür zu Olympia zu gelangen.
Keine Chance auf eine Teilnahme hat mehr Speedkletterer Kevin Amon. Der 19-jährige Herzogenburger stellte zuletzt mit 5,25 zwar einen neuen österreichischen Rekord auf, schaffte es aber nicht auf einen Quotenplatz.
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