Kletter-Star Schubert steht auf dem goldenen Gipfel der Karriere

Sobald Jakob Schubert nach einer Medaille greifen kann, lässt er nicht mehr locker und schnappt zu. Der 32-Jährige hat die Gabe, bei Großereignissen immer große Taten zu setzen, diese Gewinnermentalität hat Jakob Schubert auch zu dem gemacht, der er ist: Der beste Sportkletterer der Gegenwart.

Der Kombinations-Wettkampf bei der WM in Bern wurde zu einer Machtdemonstration des Tirolers. Am Tag X spielte Jakob Schubert wieder einmal seine ganze Klasse und Erfahrung aus und hatte die Steilwand und die Gegner fest im Griff.

Den Grundstein für seine elfte WM-Medaille, die sechste in Gold, legte der Routinier im Bouldern. Während der gesamten Weltcupsaison hatte sich Schubert in dieser Disziplin blutig schwer getan und nie ein Finale erreicht, im wichtigsten Wettkampf des Jahres war der 32-Jährige dann aber zur Stelle. Schubert schaffte bei allen vier Boulder-Aufgaben das Top und lag zur Halbzeit mit starken 99,6 Punkten an der zweiten Stelle. Einen mickrigen Zehntelpunkt hinter Tamoa Narasaki (Japan)

Damit war die ersehnte Medaille nach dem Bouldern für den Österreich nicht nur in Griffweite, sie lag für Jakob Schubert sogar auf dem Silbertablett. Denn auf seine Stärken im Lead-Bewerb kann sich der 32-Jährige traditionell verlassen.

Alles im Griff

In seiner Paradedisziplin, in der er in Bern auch den WM-Titel gewann und mit vier Goldmedaillen nun den Rekordmann ist, ließ Schubert nichts mehr anbrennen. Zwar konnte der Innsbrucker die anspruchsvolle Route nicht bis zum Top bewältigen, eine Wertung von 84 Punkten reichte aber für den WM-Titel.

Denn Schuberts Gegner scheiterten in der Steilwand allesamt bereits vorzeitig. Der Österreicher stellte einmal mehr seine Allrounder-Qualitäten unter Beweis und kletterte zum zweiten Mal nach 2018 in seiner Karriere zu WM-Gold in der Kombination. Das Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2024 gab’s als Draufgabe dazu.

Dank Schubert haben bereits zwei heimische Kletterer bei der allerersten Gelegenheit das Olympia-Ticket gelöst. Teamkollegin Jessica Pilz ist die Teilnahme an den Sommerspielen 2024 in Paris nach dem Gewinn der Silbermedaille ebenfalls sicher.

„Es hätte nicht besser laufen können“, sagte die 26-jährige Niederösterreicherin und zeigte sich erleichtert. „Dadurch fällt eine große Last von meinen Schultern“, sagt Jessica Pilz.