"Ist verwirrend": ATP Cup noch vor Start in der Kritik

TENNIS-AUS-ATP
Die Topstars Djokovic und Nadal stellen die Sinnhaftigkeit von zwei Teambewerben innerhalb von sechs Wochen in Frage.

Der neue ATP Cup steht schon vor dem Start in der Kritik. Die Tennis-Superstars Novak Djokovic und Rafael Nadal sowie weitere Spieler bekräftigten am Donnerstag, dass zwei Nationenbewerbe innerhalb weniger Wochen einer zu viel seien und schlugen erneut eine Zusammenlegung mit dem Davis Cup vor. "Ja, es ist verwirrend, zwei Tennis-Weltmeisterschaften innerhalb eines Monats zu haben", sagte Nadal.

Die vergangene Saison hatte mit dem Davis Cup geendet, die neue fängt mit einem anderen Teamwettbewerb an. Acht Top-Ten-Spieler bestreiten in Australien den mit 15 Millionen Dollar dotierten ATP Cup. Österreich ist durch Topstar Dominic Thiem, Dennis Novak, Sebastian Ofner sowie die Doppel-Spezialisten Oliver Marach und Jürgen Melzer vertreten.

Beim Davis-Cup-Finalturnier in Madrid Ende November war Österreich nicht dabei. Dennoch stellt sich die Frage, wie sinnvoll diese Verdichtung ist. Nadal und Djokovic hatten schon im November eine baldige Fusion gefordert. Bis es so weit kommt, dürften sich der Davis Cup des Internationalen Tennisverbandes ITF und der neu lancierte ATP Cup der Spielervereinigung aber noch eine Zeit lang einen Kampf um eine gute Verhandlungsposition liefern.

"Das Tennis verdient so etwas"

"Es sind wirklich ähnliche Events, und eines folgt buchstäblich auf das andere", stellte der Kanadier Denis Shapovalov fest. "Ich sehe nicht, warum die ATP und die ITF nicht gemeinsame Sache machen können, nicht zu irgendeiner Abmachung kommen können und nicht ein, wirklich einzigartiges und spezielles Turnier für jeden machen können."

Nadal stimmte seinem jüngeren Kollegen zu. "Ich denke, das Tennis verdient so etwas in der Art (eine Zusammenlegung, Anm.)", meinte der Führende der ATP-Weltrangliste. Und auch Djokovic ist dieser Ansicht. "Ich hoffe, das wird passieren, denn es ist etwas schwierig, die Topspieler dazu zu bringen, bei beiden Events dabei zu sein, dem Davis Cup und dem ATP Cup", sagte der Serbe. "Und es sind nur sechs Wochen dazwischen, dadurch macht man die Sache nicht einfacher, was das Marketing, was den Wert der Veranstaltung betrifft."

Für den Davis Cup spricht in erster Linie die Tradition, für den ATP Cup die Ansetzung zu Beginn des Jahres. Mit frischen Kräften sind die Spieler nach Sydney, Brisbane und Perth gereist, wo 24 Teams während sechs Tagen in Gruppenspielen die Viertelfinalisten ermitteln. Die K.o.-Runden mit dem Finale am Sonntag in einer Woche finden dann ausschließlich in Sydney statt, wo die Luft derzeit wegen den verheerenden Buschbränden verschmutzt ist.

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