Handball-Nationalteam trennt sich von Langzeit-Trainer Müller

Handball-Nationalteam trennt sich von Langzeit-Trainer Müller
Herbert Müller war fast 20 Jahre lang der Chefcoach der ÖHB-Frauen. Seine Ära geht mit dem neuen Jahr zuende.

Am 26. Mai 2004 stand Herbert Müller im freundschaftlichen Länderspiel gegen Slowenien in der Südstadt erstmals als Teamchef des österreichischen Handball-Nationalteams der Frauen an der Seitenlinie. Der heute 61-Jährige führte Österreich in den folgenden zwei Jahrzehnten zu acht Großereignissen (WM 2005, 2007, 2009, 2021 und 2023, EHF EURO 2004, 2006 und 2008).

Doch nach 236 Länderspielen geht die Ära Müller zuende, wie der der ÖHB am 3. Jänner in einer Aussendung erklärt. Müller und der Österreichische Handballbund seien "gemeinsam im Zuge der Analyse der WM 2023" zu dem Schluss gekommen, für das Nationalteam im Jahr der Heim-EURO "einen neuen Impuls zu setzen". Beim Verband beginnt nun die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger.

"Herbert Müller gilt großer Dank für seinen Einsatz für den österreichischen Frauen-Handball, der weit über seine Funktion als Teamchef hinausging", wird ÖHB-Präsident Markus Plazer in der Aussendung zitiert. Man habe "diese Entscheidung gemeinsam schweren Herzens gefällt". Müller trage diese Entscheidung mit, sagt er selber. "Wir haben die letzten Wochen gemeinsam aufgearbeitet und sind zu der Erkenntnis gelangt, dass im Vorfeld der Heim-Europameisterschaft ein neuer Impuls dem Team helfen kann." Er sei "stolz und dankbar für die vergangenen zwei Jahrzehnte und alles, was wir gemeinsam erreicht haben".

Rekordzeit

Während seiner Amtszeit feierte man unter anderem Siege über den damaligen regierenden Weltmeister Frankreich bei der EHF EURO 2004, den regierenden Olympiasieger Dänemark bei der WM 2005 und in der Qualifikation zum EM 2018 den regierenden Olympiasieger Russland.

Über 80 Spielerinnen kamen unter Herbert Müller im Nationalteam zu Einsätzen. Kein anderer Teamchef in Europa betreute eine Frauen-Nationalmannschaft durchgehend länger als Herbert Müller.

Suche nach Nachfolger

Im Jahr 2024 steht unter anderem die Heim-EM an. Für die ÖHB-Verantwortlichen stehen intensive Wochen an, denn die Lücke will möglichst bald gefüllt werden. Ziel sei es Anfang Februar jene Trainerin oder jenen Trainer zu präsentieren, die Österreichs Frauen-Nationalteam zur Heim-EURO Ende November führen wird.

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