Ob es in diesem Ton in der Hauptrunde weitergeht, ist freilich unklar. In der zweiten Turnierphase im norwegischen Trondheim warten nur noch Topgegner, mit Frankreich am Mittwoch gleich ein Mitfavorit auf WM-Gold (18 Uhr/ live ORF Sport+). „Wir sind keine Träumer oder Realitätsverweigerer. Läuft alles nach Plan, kommen Norwegen und Frankreich ins Viertelfinale. Wir wollen aber dennoch keine Nebendarsteller sein in der Hauptrunde“, sagt Teamchef Herbert Müller.
Die neue Generation im Frauen-Handball
Eine der Hauptdarstellerinnen bei dieser Weltmeisterschaft ist bisher Katarina Pandza. Und gemeinsam mit ihrer 19-jährigen Schwester Ana Pandza ist sie so etwas wie das neue Gesicht der rot-weiß-roten Auswahl.
Die Österreicherinnen sind nicht mehr nur auf einige wenige Spielerinnen angewiesen, wie auch Sonja Frey bestätigt. „Die Entwicklung ist brutal. Unser Sport wird immer körperlicher und schneller. 60 Minuten hält man auf diesem Niveau kaum noch durch. Es ist daher nötig, Pausen während einer Partie zu bekommen“, sagt die 30-jährige Spielgestalterin, die im vergangenen Jahrzehnt einen Großteil der sportlichen Last auf ihren Schulter trug.
Als Regisseurin im österreichischen Spiel tritt nun vermehrt auch Ana Pandza in Erscheinung, Schwester Katarina ist eher für die Wurfgewalt im linken Rückraum, der Königsposition im Handball, verantwortlich. Seit diesem Sommer ist das Schwesternduo, einst ausgebildet bei Hypo NÖ, auch wieder auf Klubebene vereint. Beim kroatischen Rekordmeister Podravka Vegeta aus Koprivnica spielen sie aktuell in der European League, kommende Saison peilt der Klub die Champions League an. „Der Hauptgrund für meinen Wechsel war, dass ich international spielen wollte“, erklärt Katarina Pandza ihren Abschied aus Deutschland.
Ihrer Karriere ordnet sie alles unter. Die Arbeit mit einem Psychologen („Das war lange ein Tabuthema. Wir sind so einem großen Druck ausgesetzt, da ist das keine schlechte Sache“) gehört ebenso zur Routine wie das Einhalten der Ernährungspläne. „Es ist meine Pflicht, dass ich in bestmöglicher Verfassung zum Nationalteam komme.“ Dorthin will auch Ivana Pandza. Die jüngste Schwester (15) absolvierte unlängst ihren ersten Teamlehrgang beim Österreichischen Handball-Bund.
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