Handballer vor EM-Start: "Wissen, dass wir auf dem Papier stärker sind"

Teamkapitän Bilyk (re.) in der EM-Quali gegen Rumänien
Österreichs Team startet am Freitag gegen Rumänien in die EURO. Das Selbstvertrauen ist groß, der Druck jedoch auch. Ohne Sieg ist der Aufstieg kaum möglich.

Einiges ist ungewohnt für Österreichs Handballer bei dieser EM-Endrunde in Deutschland. Die ausverkaufte Arena schon in der Vorrunde in Mannheim etwa; oder die Tatsache, dass das Nationalteam einmal in Bestbesetzung zu einem Großereignis antreten kann.

Nur eines ist bestens bekannt: der Auftaktgegner am Freitag. Mit den Rumänen (18 Uhr/live ORF1) hatte es die Auswahl von Teamchef Ales Pajovic bereits auf dem Weg zur Endrunde zu tun gehabt.

Beide Duelle in der EM-Qualifikation konnte Österreich für sich entscheiden, weshalb Kreisläufer Tobias Wagner auch ohne zu zögern die Ausgangslage formuliert: „Wir wissen, dass wir auf dem Papier stärker sind als Rumänien, aber diese Rolle gilt es auch anzunehmen und damit klar zu kommen.“

Selbstbewusstsein wird wichtig sein, will man sich in der Vorrundengruppe als eine von zwei Nationen für die Hauptrunde qualifizieren. Mit Kroatien (Sonntag) und Vizeeuropameister Spanien (Dienstag) warten deutlich höhere Hürden. An die beiden Favoriten wird derweil noch nicht ein einziger Gedanke verschwendet: „Das erste Spiel ist klar das wichtigste für uns, das muss jeder verinnerlichen“, sagt Bregenz-Profi Wagner.

„Wir dürfen Rumänien nicht unterschätzen“, sagt Teamkapitän und Kiel-Legionär Mykola Bilyk dennoch und betont: „Es ist jenes Spiel, in dem wir am meisten da sein müssen. Es ist das mental schwierigste Spiel, weil wir die beiden Partien zuvor gewonnen haben.“

Bei den Rumänen steht der in Handball-Kreisen bekannteste Mann an der Seitenlinie: Teamchef Xavier Pascual gewann mit Barcelona zwischen 2009 und 2021 elf Meistertitel und dreimal die Champions League. Seine Teamspieler kennt der Spanier bestens, denn er betreut auch den rumänischen Klub Dinamo Bukarest.

In den Kader für die erste EM-Teilnahme seit 28 Jahren berief Pascual daher auch lediglich zwei Legionäre. An die ganz großen Zeiten wird das rumänische Team heuer kaum anschließen können: Zwischen 1961 und 1974 war man viermal Weltmeister und einmal WM-Dritter.

Kommentare