Erste Niederlage für Österreichs Handball-Helden gegen Frankreich

Erste Niederlage für Österreichs Handball-Helden gegen Frankreich
Die Österreicher mussten sich bei der EM dem Titel-Favoriten nach einem harten Kampf mit 28:33 geschlagen geben.

Bislang surften Österreichs Handballer auf der Euphoriewelle durch die Europameisterschaft in Deutschland. Nach sensationellen Leistungen gegen Kroatien, Spanien, Ungarn und Deutschland rechnete sich das Team auch gegen Topfavorit Frankreich etwas aus. Obwohl man gegen den dreifachen Olympiasieger und mehrfachen Welt- und Europameister seit 1992 kein Spiel mehr gewonnen hat.

Teamchef Ales Pajovic war dennoch stolz: „Respekt! Wir haben mit Frankreich fast bis zum Ende mitgehalten.“ Bei Kreisläufer Tobias Wagner war die Freude nicht ungetrübt: „Wir ärgern uns, weil mehr drinnen gewesen wäre.“ Die erste Niederlage im Turnier ist jedoch kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Das Halbfinale ist nach wie vor in Reichweite, die Entscheidung fällt am Mittwoch, wenn das ÖHB-Team auf Island trifft (15.30 Uhr/live ORF1).

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Österreich führte gegen die Franzosen schnell mit 2:0, baute den Vorsprung sogar zeitweise auf drei Tore aus. Weil man vorne die Chancen nutzte und hinten auch ohne den kranken Abwehrchef Lukas Herburger gut verteidigte.

Kein Heimvorteil

Die Startruppe aus Frankreich tat sich schwer, obwohl die vielen deutschen Fans in der Halle den großen Favoriten anfeuerten. Auch ein Zeichen, dass Österreich in diesem Turnier bislang vieles richtig gemacht hat. Das fachkundige Publikum wusste genau, dass Deutschland auf dem Weg ins Halbfinale auf einen Patzer der Österreicher angewiesen war.

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Frankreich wurde stärker, nach knapp einer Viertelstunde ging die Handball-Großmacht erstmals in Führung. In der Folge gönnte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic einigen seiner Leistungsträger nach den kräfteraubenden letzten Partien eine Pause. Frimmel, Weber und Möstl gingen raus. Doch wer jetzt glaubte, das Frankreich davonziehen würde, der irrte. Bei Österreich passte auch der zweite Anzug, die Mannschaft kämpfte sich nach Rückstand zurück. Jakob Nigg glich zum 15:15 aus, Lukas Schweighofer traf zur 16:15-Pausenführung ins Kreuzeck. Die nächste Sensation lag in der Luft.

Frankreich legte zu, doch die Österreicher ließen sich nicht abschütteln, bis ihnen zum Schluss doch die Luft ausging. Frankreich löste das Halbfinal-Ticket, Österreich hat den Aufstieg jetzt nicht mehr in der eigenen Hand, weil Deutschland gegen Ungarn 35:28 siegte.

Fürs Halbfinale muss Österreich am Mittwoch Island schlagen und auf eine Niederlage Deutschlands gegen die bereits chancenlosen Kroaten hoffen. Aber auch Platz drei ist noch genauso möglich wie bei einer Niederlage ein Rückfall auf Rang vier oder fünf.

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