Gut kombiniert: Johannes Lamparter ist in der Spitze angekommen

Starker Saisonstart für Johannes Lamparter aus Rum
Zweiter am Freitag, Sechster am Samstag, Vierter am Sonntag: Der 19-jährige Nordische Kombinierer überzeugt beim Weltcup in Ruka

Der Wind und die frei in der Landschaft stehende Schanze in Ruka, das ist Jahr für Jahr eine eigenwillige Kombination. So auch am Sonntag, als der stürmische Geselle wieder einmal über das finnische Flachland pfiff und die Nordischen Kombinierer unfreiwillig einen freien Vormittag bekamen. An ein Springen war nicht zu denken, weshalb der provisorische Wettkampfsprung vom Freitag als Grundlage für die Startreihenfolge für den 15-Kilometer-Langlauf herangezogen wurde.

Johannes Lamparter war’s einerlei, der 19-jährige Tiroler machte dort weiter, wo er am Samstag aufgehört hatte – im Spitzenfeld. Nach einem mäßigen vergangenen Winter (zu mehr als zwei 14. Plätzen in Oberstdorf und Seefeld hatte es nicht gereicht) startet der Youngster nun so richtig durch. Der sechsfache Medaillengewinner bei Junioren-Weltmeisterschaften war am Freitag sensationell Zweiter und am Samstag Sechster, nun ging er als Dritter auf die zehn Kilometer lange Skatingpiste, 26 Sekunden hinter dem Schwarzwälder Manuel Faißt und acht hinter dem 20-jährigen Norweger Jens Lurås Oftebro.

Bei Halbzeit hatte sich Faißts Landsmann Fabian Rießle zum Trio gesellt, von hinten brauste auch noch der Este Kristjan Ilves heran. Im letzten Anstieg zog dann aber Oftebro davon und feierte seinen ersten Weltcupsieg, 1,9 Sekunden vor Rießle und 6,4 vor Faißt, und Johannes Lamparter krönte seine Leistung mit dem vierten Rang (+11,8).

Gut kombiniert: Johannes Lamparter ist in der Spitze angekommen

Mit Vollgas ins Ziel: Jens Lurås Oftebro, verfolgt von Rießle, Faißt und Lamparter

Ein blöder Fehler

„Am Schluss ist es noch sehr, sehr schnell geworden“, sagte Lamparter. „Ich habe noch einen blöden Fehler in der Abfahrt gemacht: Ich habe gemeint, das es neben der Spur schneller ist und so ein paar Meter verloren.“ Trotzdem, „man sieht, dass es am ersten Tag keine Überraschung war, sondern dass ich ganz konstant war über das ganze Wochenende. Das ist eine Bestätigung und gibt mir Selbstvertrauen für die nächsten Wettkämpfe.“

Der Rumer, der einst auch schon U-17-Staatsmeister im Gewichtheben war, absolvierte schon mit sechs Jahren beim Nordic Team Absam unter Andreas Felder erste Sprünge und erste Meter auf der Loipe. Vor einigen Wochen hat er seine Zeit am Skigymnasium Stams mit der Matura abgeschlossen.

Nun haben die Kombinierer auch schon wieder Pause: Nachdem aufgrund der Corona-Pandemie der für das kommende Wochenende geplante Weltcup in Lillehammer abgesagt worden ist, sind die Mehrkämpfer erst am 19. und 20. Dezember wieder gefragt. In Ramsau am Dachstein folgen zwei Bewerbe, und bereits am 18. Dezember werden in der Steiermark die Damen ihre Premiere im Weltcup geben.

Herren, Weltcup in Ruka (FIN), 3. Bewerb  (1 Sprung, 10 km Langlauf):
1. J. L. Oftebro (NOR) 25:22,1, 2. Rießle +1,9, 3. Faißt (beide GER) +6,4, 4. Lamparter +11,8, 11. Rehrl +1:06, 12. Jöbstl +1:19,8, 15. Greiderer +1:56,5, 20. Seidl +2:06,3, 23. Fritz (alle AUT) +2:35,9.

Weltcup (3/21): 1. J. M. Riiber (NOR) 200, 2. J. L. Oftebro 186, 3. Lamparter 170, 4. Faißt 155, 9. Rehrl 94, 10. Greiderer 72, 13. Seidl 61. -  Nationencup: 1. Deutschland 576, 2. Norwegen 554, 3. Österreich 466.

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