Im 48 Mann starken Teilnehmerfeld fanden sich elf Spieler aus den Top 100 der Weltrangliste und 17 der letzten 50 Major-Turniersieger. Nicht mithalten konnten in derselben Woche die Turniere der PGA-Tour (neun aus den Top 100 und vier der letzten 50 Majorsieger) und DP World Tour (elf bzw. einer).
Die von beiden Touren ausgesprochenen Sanktionen (Sperren, Geldstrafen) für Profis, die an der neuen Konkurrenzserie teilnehmen, scheinen wirkungslos zu sein. Bereits im kommenden Jahr planen die Verantwortlichen der LIV-Serie mit der Aufstockung von acht auf 14 Bewerbe, zudem will man von Einladungsturnieren auf ein Ligaformat mit 48 Vertragsspielern umstellen. Auch der Antrag, dass die LIV-Bewerbe zur Weltrangliste zählen, ist bereits gestellt.
An Interessenten mangelt es daher nicht – trotz der anhaltenden Kritik an den saudischen Geldgebern. Im Fachmedium Fire Pit Collective berichteten nun vier Spieleragenten – anonym – erstmals über die Praktiken und Details der Vertragsabschlüsse. „Der Goldrausch hat begonnen“, sagt einer. Und ein anderer wird mit dem Satz zitiert: „Was man wissen muss über Profigolfer, ist, dass sie alle Huren sind.“
Dabei sind es nicht nur die Antrittsgagen und Preisgelder, die die Topgolfer anlocken (die 48 Teilnehmer in Portland haben in ihren Karrieren bereits mehr als eine halbe Milliarde Dollar eingespielt). Die LIV-Verantwortlichen buhlen auch um die Gunst der Caddys und Trainer. Zwar erhalten die – wie generell üblich – weiter rund zehn Prozent vom Preisgeld ihres Golfers, doch bei den LIV-Turnieren kommen nicht nur 50 Prozent in die Prämienränge (Cut), sondern alle. Und: Jeder LIV-Spieler erhält vier Flugtickets (einmal First Class, einmal Premium-Economy, zweimal Economy) sowie vier Zimmer im Luxushotel vor Ort. Im Gegensatz dazu müssen auf den anderen Touren Caddys die Reisen selbst finanzieren.
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