Giro d’Italia: Schwierige Zeiten für Froome

Der Co-Favorit verlor erneut an Boden und hat noch mehr Probleme.

Es war schon lustiger für Chris Froome als in diesen Wochen. Der vierfache Tour-de-France-Sieger aus Großbritannien verlor nicht nur viel Zeit beim Auftakt des Giro d’Italia in Israel, am Samstag kam er mit einem blutigen Ellbogen ins Ziel – und am Sonntag konnte er trotz seiner starken Kollegen aus dem Team Sky das Tempo der Besten auf der 225 Kilometer langen neunten Etappe samt Bergankunft am Gran Sasso d’Italia auf 2135 Metern nicht mitgehen.

Nur Platz 23 für den Briten, der eigentlich den Sieg bei der Italien-Rundfahrt wollte, 1:07 Minuten hinter dem Gesamtführenden Simon Yates, der sich auch den Tagessieg sicherte, und 29 Sekunden hinter dem Niederösterreicher Patrick Konrad, der seine ausgezeichnete Form am Sonntag einmal mehr unter Beweis stellte und als 13. ins Ziel kam. 2:27 Minuten liegt Froome nun in der Gesamtwertung hinter Yates (Platz elf). Und, siehe da: Nur sieben Sekunden Verspätung hat Patrick Konrad, der Zwölfte des Klassements.

Und dann ist da ja auch noch diese leidige Geschichte mit dem Asthmamittel, die sich inzwischen fast schon wie ein ausgelutschter Kaugummi zieht. Im September vergangenen Jahres war der ab kommendem Sonntag 33-jährige Froome mit einer viel zu hohen Dosis des Asthmamittels Salbutamol erwischt worden, der Vorfahrer des britischen Teams Sky wies einen Wert auf, der doppelt so hoch war wie der erlaubte Grenzwert.

Es ist kompliziert

Fragen zum Thema mag Chris Froome eher wenig überraschend schon länger nicht beantworten, dem Vernehmen nach ist es auch mit der Verteidigungsstrategie nicht so ganz einfach. Die erste Erklärung des Teamarztes, Froome habe nach Rücksprache die Dosis des Mittels erhöht, passt nicht zum festgestellten Wert; ein klinischer Versuch, der eine anatomische Besonderheit nachweisen sollte, hat auch nicht das erhoffte Resultat gebracht.

Nun liegen die Hoffnungen auf einer neuen Studie aus Belgien, wonach die Antidopingregeln in Sachen Salbutamol generell fehlerhaft seien. In einem – auf einem Algorithmus, nicht auf tatsächlichen Messungen – basierenden Verfahren wurde ermittelt, dass 15 Prozent aller Messungen unrichtig seien...

Kommentare