Gewürdigt, gefeiert, aber nicht heilig gesprochen
Wieder einmal war Michael Schumacher nicht zu stoppen. Die Meldung, wonach der Formel-1-Rekordweltmeister nun offiziell auch bei Facebook in Erscheinung tritt, war gerade einmal ein paar Minuten alt, da zählte die Fanseite bereits mehr als eine Million Abonnenten. "Das ist das Fahrerlager, in dem sie sich treffen können", hieß es in einer Mitteilung von Schumachers Management an dessen Fans.
Auf Facebook folgte wenig später der populäre Fotodienst Instagram. Die Resonanz war enorm. In regelmäßigen Abständen erhält man nun Einblicke in das Leben des weltweit bekanntesten Rennfahrers. In sein altes Leben, wohlgemerkt.
Wie es dem mittlerweile 47-jährigen Deutschen derzeit geht, bald drei Jahre nach seinem folgenschweren Skiunfall (29. Dezember 2013), ist und bleibt tabu.
Ziemlich pikant
Damit dies auch so bleibt, schreckt die Familie vor gerichtlichen Klagen nicht zurück. Bereits in seiner aktiven Zeit als Rennfahrer schützte Schumacher seine Privatsphäre und die seiner Familie mit allen Mitteln – und nicht selten vor Gericht.
Das private Anwesen am Genfer See, wo er seit Herbst 2014 auch privat gepflegt wird, ist seit jeher Sperrgebiet. Und genau dort soll nun auch jenes pikante Foto entstanden sein, das ein Paparazzo vor wenigen Tagen mehreren Medien angeboten hat. Kaufpreis: mehr als eine Million Euro. Alle Medien lehnten aus Pietätsgründen sowie aus Angst vor Millionenklagen ab. Vorerst.
Die Gerüchteküche brodelt, und wird auch von seinem eigenen Management am Köcheln gehalten. So behält die Familie zumindest ein wenig Kontrolle. Michael Schumacher soll – auch und erst recht in den sozialen Medien – gewürdigt sowie gefeiert werden, und (noch) nicht heiliggesprochen.
Überall erkannt
Bleibt eine Frage: Warum bewegt sein Schicksal so viele Menschen? Vielleicht, weil bis heute niemand die Formel 1 mehr verkörpert als der Deutsche.
Der auf der Rennstrecke miterlebte, wie Ayrton Senna starb und wie Sebastian Vettel, der wegen Schumacher Rennfahrer wurde, den WM-Titel holte; der dem indischen Taxifahrer wie dem amerikanischen Vorstandsvorsitzenden ein Begriff ist; der immer am Limit unterwegs war und nun in einem weiteren Grenzbereich lebt; der in 307 Grand-Prix-Rennen so oft Glück hatte, und bei einem Skiausflug verdammt viel Pech.
Ein simpler Stein in den Bergen von Méribel, der exakt so geformt ist, dass Schumachers Skihelm zerbricht. "Wenn mir eines Tages etwas zustoßen sollte, ist das Schicksal", hatte er noch in seiner Zeit als Rennfahrer einmal gesagt.
Erstmals bleibt für die Öffentlichkeit in seinem Leben etwas unerklärbar. Vielleicht ist es genau diese Gewöhnlichkeit, die das Schicksal von Michael Schumacher so außergewöhnlich macht.
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