Xavi stahl Pirlo die Show

Xavi stahl Pirlo die Show
EM-Finale: Der Spanier war der große Sieger im Duell der Strategen.

Der Dirigent des alten und neuen Europameisters hielt sich wie immer im Hintergrund auf. Xavi Hernandez, 32-jähriger Taktgeber des spanischen Meisterwerks, überlässt die große Show häufig seinen Kollegen. Vom Mittelkreis aus dirigiert der 1,70 Meter kleine Katalane Ball und Mitspieler.

Xavi Hernandez ist der Feind jedes Statistikers. Bei keinem Spieler werden mehr Ballkontakte gezählt, bei keinem finden mehr Pässe ihr Ziel. 139 Zuspiele schickte er im EM-Vorrundenspiel gegen Irland (4:0) – ein Wert, den bislang noch kein Spieler bei einer Endrunde erreicht hatte. "Gegen ihn zu spielen, ist wie einen Schatten zu verfolgen. Du bist nie rechtzeitig da", sagte im Anschluss der Ire Keith Andrews.

Bei 87 Prozent lag seine Passquote bis zum Endspiel, 16-mal gelang ihm während der EM ein finaler Pass in den Strafraum. So auch am Sonntag, als er beim 2:0 die italienische Innenverteidigung mit einem Pass in ihre Einzelteile zerlegte und Jordi Alba punktgenau in Szene setzte.

Ausnahmestellung

Xavi, der Kopf des spanischen Nationalteams und des FC Barcelona, gewann das Finalduell der Mittelfeldstrategen gegen Andrea Pirlo klar. Dabei war es der Italiener, der vor dem Endspiel für die großen Schlagzeilen gesorgt hatte: ein Geniestreich vom Elfmeterpunkt, ein Freistoßtor, die Gala beim Halbfinalsieg gegen Deutschland. Der 33-jährige Pirlo stahl den anderen Spielmachern die Show.

Doch Xavi bestätigte eindrucksvoll seine Ausnahmestellung im Weltfußball. Unermüdlich trieb er das spanische Spiel Richtung Strafraum, müde hetzten die Italiener hinterher. Er wolle Teil einer Mannschaft sein, die eine Epoche in der Geschichte des Fußballs markiert hat, sagte Xavi während der EM. Er ist es. Nicht erst seit Sonntag.

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