WSG-Coach Silberberger aus dem Spital: "Die Niederlage gehört mir"
Seinen 47. Geburtstag hätte sich Thomas Silberberger wohl anders vorgestellt. Noch vor wenigen Tagen waren der Chefcoach und mit ihm alle Protagonisten bei der WSG Tirol sicher, dass der Aufsteiger in der Qualifikationsgruppe eine gute Figur machen würde. Die Wattener hatten da gerade Meister Salzburg in einem Testspiel ein 1:1 abgeluchst, dazu kam das Selbstvertrauen von drei Spielen in Serie, die unmittelbar vor der Corona-Pause nicht verloren wurden. Nach vorne wolle man sich orientieren, war zuletzt in Wattens immer wieder zu vernehmen.
Doch dann kam am Sonntag der schwere Motorradunfall von Thomas Silberberger, der mit einer offenen Unterschenkelfraktur einige Zeit ausfällt, dann kam die 0:5-Auftaktpleite gegen Schlusslicht SKN St. Pölten und perfekt ist der Katzenjammer. "So kann man nicht Fußball spielen, so kann man kein Spiel gewinnen", musste Sportchef Stefan Köck ernüchtert feststellen.
Erschreckend waren dabei vor allem die vielen individuellen Patzer in der Defensive. Vor allem die Routiniers wie Fabian Koch oder Bruno Soares sahen gleich mehrmals richtig alt aus. "Solche Eigenfehler werden auch in der zweiten Liga bestraft", analysierte Thomas Silberberger via WhatsApp-Nachricht. Der Chefcoach beobachtete das närrische Treiben seiner Mannschaft via TV und er fühlt sich verantwortlich für die 0:5-Klatsche.
"Diese Niederlage gehört zu hundert Prozent mir", meinte er gegenüber dem KURIER. "Nicht durch die Aufstellung, durch meinen dummen Unfall." Tatsächlich schien sich das Fehlen des Trainers negativ auf die Spieler auszuwirken. Andererseits sollte gerade eine erfahrene Mannschaft wie WSG Tirol auch einmal ein Match ohne das Zutun und die Zurufe ihres Chefcoachs bestreiten können. "Ich weiß nicht, was los war bei diesen Eigenfehlern", schrieb Silberberger.
Wann der 47-Jährige, der sich am Dienstag einer weiteren Operation am Unterschenkel unterziehen musste, wieder auf den Platz zurückkehren kann, ist aktuell unklar.
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