Wr. Neustadt bleibt die Nr. 1 in NÖ

Wie (fast) immer: Wr. Neustadt schlägt die Admira.
Pässe holperten, Bälle schlitterten, Spieler rutschten – und die Admira verlor 0:1.

Es gibt noch echte Helden im österreichischen Bundesliga-Fußball. 1450 waren am Mittwoch in Wiener Neustadt. Sie trotzten zu später Stunde Frost und Nebel, gingen ins Stadion der Stadt und zahlten Eintritt, um 22 Menschen bei ihrer Arbeit zuzusehen: beim Fußball. Genauer gesagt bei dem, was der von der Kälte gezeichnete Rasen zuließ.

Die Vorzeichen für das im Abstiegskampf so brisante NÖ-Derby zwischen Wr. Neustadt und der Admira waren dabei mindestens genauso hart wie der Untergrund.

Niederösterreichs besten Fußballern war kaum ein Vorwurf zu machen, warum diese Partie nur schleppend in die Gänge kam. Ebenso wenig dem Wetter: Im Dezember darf Kälte zumindest nicht überraschen. Am ehesten ließe sich noch klagen über den Spielplan, der die Anhänger mit Bundesliga-Fußball bis zum 18. Dezember verwöhnt bzw. quält.

Am Mittwoch blieb es lange Zeit bei der Qual. Pässe holperten, Bälle schlitterten, Spieler rutschten (aus). So ließ sich im Mittelfeld kaum ein Übergewicht an Ballbesitz erzeugen. Eine Rasenheizung hätte vermutlich Abhilfe schaffen können, doch die fehlt in Österreichs höchster Spielklasse nicht bloß in Wiener Neustadt.

Zunächst die Latte

Die technisch vielleicht etwas unterlegenen Gastgeber setzten auf Standardsituationen: Bei einem Kopfball von Schöpf rettet für die Admira die Querlatte (33.).

Die Admira konterte: Bei der flottesten Aktion des Spiels finden Schwab und Ebner in Neustadt-Tormann-Vollnhofer ihren Meister (40.). Die Admira behielt den leichten Aufschwung bei: Windbichler, Schick, Schwab vergeben – Neustadt trifft: Schöpf lässt Goalie Kuttin nach zwei Paraden keine Chance (70.).

Der Treffer zeigte Wirkung, die Gäste aus der Südstadt hatten nichts mehr zuzusetzen, sie bleiben Tabellen-Letzter. Am Ende ließ sich einer feiern: Goldtorschütze Schöpf. Er war Held Nummer 1451.

SC Wiener Neustadt - FC Admira Wacker Mödling 1:0 (0:0)
Stadion Wiener Neustadt, 1.450 (richtig), SR Lechner.

Tor: 1:0 (70.) Schöpf

Wiener Neustadt: Vollnhofer - Berger, Mimm, Mally, Stangl - Schöpf, Freitag (67. Hlinka), Säumel, Pollhammer (67. Terzic) - Rauter, Pichlmann (88. Fröschl)

Admira: Kuttin - Th. Weber, Windbichler, Katzer, Auer - Ebner (80. Ouedraogo) - Schick (66. Thürauer), D. Toth, Schwab, Domoraud - R. Schicker

Gelbe Karten: Mally bzw. Schicker

Die Besten: Vollnhofer, Stangl bzw. Windbichler, Schwab, Toth, Schicker

Tabelle

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wiener Neustadt): "Schön, dass wir wieder einmal zu Hause gewonnen haben (Anm.: 2. Saison-Heimsieg nach 2:1 am 3. August gegen den WAC). In der ersten Hälfte war die Admira klar besser, hat gut kombiniert, war ballsicherer. In der zweiten Hälfte sind wir aktiver geworden. Schlussendlich waren wir auch die Glücklicheren. Der Doppeltausch Terzic und Hlinka hat sich als positiv erwiesen. Ich freue mich auch sehr, dass Schöpf das erste Bundesliga-Tor gelungen ist. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Sieg."

Walter Knaller (Trainer Admira Wacker Mödling): "Es war das erwartet schwere Spiel. Wiener Neustadt hat wie erwartet auch leidenschaftlich gekämpft. Wir wussten, dass sie in Kontern und auch aus Standards gefährlich werden können. Wir haben das Spiel aber gut in den Griff bekommen und versucht, bei diesen Bodenverhältnissen gut zu spielen. Wir hatten auch drei, vier gute Torchancen. Wir wären mit einem Punkt zufrieden gewesen. Das 0:1 war eine Enttäuschung. Aber wenn man den Ball nicht rein schießt, dann kann man nicht gewinnen. Wir haben uns allerdings bei zehn Punkten Rückstand nicht beeindrucken lassen und jetzt bei fünf oder sechs auch nicht."

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