Nach dem Training am Montag in Wien mit einem Rumpf-Team (weil einige Spieler noch von ihren Einsätzen am Wochenende regenerieren mussten) ging es am Dienstag mit 45 Minuten Verspätung nach Moldau. In Chisinau gab es am Dienstag nur ein Abschlusstraining. In den eineinhalb Einheiten ging es darum, die Spieler an bewährte Abläufe im Spiel mit, als auch ohne Ball zu erinnern.
Auf das Spiel der Moldawier vorbereiten konnte Foda sein Team nur per Videoanalyse. Da braucht es klare Ideen: Welche Räume bietet der Gegner an? Wie will man den Ball ins letzte Drittel bringen, wie hinter die Abwehrkette gelangen?
Die graue Theorie als Problem? Mitnichten. Spieler auf hohem Niveau sind es gewohnt, im Drei-Tages-Rhythmus nur mittels Video auf Gegner eingestellt zu werden und vorgegebenen Plan dann in der Praxis umzusetzen.
Foda wird Alaba und Co. einen Gegner gezeigt haben, der unter dem italienischen Coach Roberto Bordin flexibel auftritt. Moldau wechselte zwischen einem 4-1-4-1 und einem 3-4-1-2, das in der Defensive zu einem 5-3-2 oder 5-4-1 mutierte.
So oder so ist zu erwarten, dass die Gastgeber tief vor dem eigenen Strafraum verteidigen und den Österreichern den Ball überlassen. Es braucht also einen Plan im Ballbesitz- und Positionsspiel, viel Bewegung im sogenannten Zwischenlinienraum und Sprints in die Tiefe, um die Abwehr auseinanderzuziehen. Allerdings: In exakt dieser Disziplin, dem Ausspielen eines destruktiven Widersachers, hat das ÖFB-Team zuletzt Probleme gehabt.
Demir in der Startformation?
Umso wichtiger könnte es sein, die richtigen Typen für enge Räume zu finden. Christoph Baumgartner und Marko Arnautovic sind gesetzt. Zwei Positionen in der Offensive sind offen. Vier Spieler kommen infrage: Louis Schaub, gegen Italien erfrischender Joker, Florian Kainz, Alessandro Schöpf und ... Yusuf Demir. Und man muss regelrecht suchen nach Gründen, um den Youngster auf der Bank zu lassen. Foda sagt zum 18-Jährigen: „Wir haben ihn in der Vorbereitung beobachtet, auch vor Ort. Den Eindruck, den wir da von ihm gewonnen haben, hat er hier bestätigt.“
Festgelegt hat sich der Teamchef bei einer anderen Personalie: „Sofern Florian Grillitsch sich nicht kurzfristig verletzt, wird er spielen.“ Der Hoffenheimer hat seit dem EM-Achtelfinale keine Minute gespielt, ist aber fit.
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