Erstes Entscheidungsspiel für das Team
Noch drei Spiele stehen in der WM-Qualifikation aus. Drei Entscheidungsspiele, um als Gruppenzweiter ins Play-off zu kommen. Heute ist der Tag der Vorentscheidung, mit einem Sieg gegen Irland (ab 20.45 Uhr, live in ORFeins und nicht in ATV) leben die Chancen, Brasilien ein Stück näherzukommen. Tag der Entscheidung wäre dann der 11. Oktober in Schweden. Am 15. Oktober auf den Färöer Inseln könnte es dann zur Kür kommen. Schon lange war Österreich nicht mehr so lange im Rennen um die Teilnahme an einem großen Turnier. Worauf kommt es heute an, damit man gegen Irland nicht aus der Bahn geworfen wird?
Tore Zumindest ein Treffer ist notwendig, damit man drei Punkte holt. Doch die Konsequenz vor dem Tor ist eine der Baustellen, die Koller in fast zwei Jahren Amtszeit nicht behoben hat. 15 Tore in der Qualifikation klingt gut, zieht man die zehn Tore gegen Färöer und Kasachstan ab, bleiben fünf. Wer soll gegen Irland das Tor erzielen? In Dublin waren es Harnik und Alaba (in letzter Minute zum 2:2-Ausgleich). In Irland stürmte Hosiner statt des verletzten Janko. Diesmal wird es wohl Weimann sein. Beste Torschützen in der Qualifikation sind Alaba (4) und Janko (3). Eines ist aber offensichtlich: Einen Goalgetter wie Robbie Keane hat Österreich nicht in den Reihen. Dieser Punkt geht an die Iren.
Personalpolitik Mit der Leistung gegen Deutschland hätten sich ein paar Spieler für eine Pause gegen Irland aufgedrängt, allen voran Arnautovic und Fuchs, eventuell auch Pogatetz. Vor dem wichtigen Spiel will Koller aber nicht mit zu viel Rotation Unruhe in sein Team bringen, zudem versprechen die Alternativen nicht unbedingt Besserung. Ivanschitz glänzte gegen Deutschland nicht, Prödl war in der Vergangenheit ebenso wie Pogatetz für einen Lapsus gut. Alaba wird wohl die offensive Position des verletzten Junuzovic einnehmen, wie schon im März in Irland. „Ich traue ihm das zu“, verriet Koller.
Psyche Zuletzt gab es 2005 ein ähnlich vorentscheidendes Spiel. Doch Österreich musste in Polen nach einem 2:3 die WM-Hoffnungen begraben. Aus der Zeit damals sind nur noch Pogatetz und Ivanschitz mit dabei.
Physis Die Iren werden wie schon in Dublin sehr körperbetont spielen. „Da müssen wir dagegenhalten, dürfen uns durch Fouls nicht aus dem Konzept bringen lassen“, sagt Teamchef Marcel Koller. In Dublin hatte Junuzovic nach einer überharten Attacke ausscheiden müssen. Viel wird auch davon abhängen, wie hart der portugiesische Schiedsrichter Olegario Benquerenca spielen lässt.
Technik „Das wird ein anderes Spiel, wir werden mehr Ballbesitz haben“, sagt Koller. Und: „Wir dürfen uns den Iren nicht anpassen, sondern wir müssen weiter Fußball spielen.“ Österreich wird im Vergleich zum Deutschland-Spiel mehr Ballbesitz haben, muss daher auch mit dem Spielgerät etwas anzufangen wissen. Dank der Technik sollte es gelingen, die Iren mit Kombinationen auszuspielen. Gelingt dies nicht, wird es schwer, mit Plan B (hohe Bälle in die Spitze) gegen die irischen Abwehrriesen zum Erfolg zu kommen.
Ruhe Der Druck auf die Mannschaft ist groß nach dem 0:3 von München. Alle Spieler wissen, dass nur der Sieg zählt und erwartet wird. Das macht die Beine nicht leichter. Sollte man nicht gleich in Führung gehen, muss man kühlen Kopf bewahren. Gleichgültig, wie man gewinnt, Hauptsache man wirft Irland mit einem Sieg aus dem WM-Rennen.
Das Hinspiel in Dublin in Bildern:
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