Wie Diana Langes-Swarovski Einfluss im Fußball gewinnen will

Diana Langes-Swarovski hatte ursprünglich ein Abo bei Wacker Innsbruck.
Die Kristall-Erbin will am Freitag den Tiroler Verbandspräsidenten Josef Geisler stürzen. Dieser ortet eine Kampagne.

Erst im April haben die Vertreter des Profifußballs in Österreich einen Versuch gestartet, das Sagen im Breiten- und Amateurfußball zu übernehmen. Diana Langes-Swarovski, Präsidentin von Bundesligaklub WSG Tirol, sollte als Kandidatin der Bundesliga, die im ÖFB-Präsidium mit drei Stimmen vertreten ist, ins Rennen um die Präsidentschaft im Fußball-Bund geschickt werden.

Die Rechnung ging allerdings nicht auf, Klaus Mitterdorfer wurde schließlich designiert. Der Kärntner wird am 8. Juli offiziell zum neuen ÖFB-Präsidenten gewählt werden.

Am Freitag startet die Kristall-Erbin nun einen weiteren Versuch, an Einfluss zu gewinnen. In Tirol soll der langjährige Verbandspräsident Josef Geisler gestürzt werden. Gegenkandidat Wolfgang Suitner wird von der WSG Tirol nominiert. Wer auch immer die Wahl gewinnt, bekommt auch den Sitz im gewichtigen ÖFB-Präsidium.

Langes-Swarovski hatte zunächst „Rückstände gegenüber anderen Landesverbänden“, als Beweggründe für die Nominierung ihres Gegenkandidaten angeführt, konnte allerdings auf telefonische Nachfrage des KURIER die Vorwürfe nicht konkretisieren und bot indes an, weitere Ausführungen schriftlich per eMail zu übermitteln.

Kampagne

Von einem sauberen Wahlkampf in den letzten Wochen kann offenbar nicht die Rede sein. Amtsinhaber Geisler ortet eine Kampagne gegen seine Person und nennt dabei in einer Aussendung als Höhepunkt eine eMail-Korrespondenz eines Bezirksobmannes, der Geisler zunächst vorgeworfen hatte, ihn im Rahmen einer Meisterfeier ignoriert zu haben. Schon am nächsten Tag folgte ein Widerruf des genannten Funktionärs mit der Ausführung, er habe das Mail nicht einmal selbst formuliert.

Wie Langes-Swarovski geht jedenfalls auch Herausforderer Suitner nicht auf inhaltliche Themen ein, er wirft Geisler indes „diktatorisches Regieren von oben herab“ vor.

Der Amtsinhaber, über vier Jahrzehnte lang angesehener Strafrichter am Landesgericht Innsbruck, ist gelassen. „Die WSG hat ohne konkrete Formulierung von Gründen, sondern nur unter Vorbringung von Pauschalaussagen wie „es geht nix weiter’, einen Gegenkandidaten positioniert“, sagt Geisler, der via Tiroler Tageszeitung Rückendeckung des designierten ÖFB-Präsidenten Klaus Mitterdorfer erhält. Der Kärntner sagt: „Der Tiroler Verband hat im ÖFB immer zur Weiterentwicklung beigetragen.“

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