Den Kampf gegen ALS verloren: Rapid trauert um Sergej Mandreko
Der Dienstag war ein trauriger Tag für viele Sportfans. Erst kam die Meldung vom Tod der Sportreporter-Legende Sigi Bergmann. Wenig später wurde bekannt, dass Rapid-Legende Sergej Mandreko den Kampf gegen die Nervenkrankheit ALS verloren hat. Mandreko wurde nur 50 Jahre alt.
Bei seinem langjährigen Arbeitgeber Rapid herrscht Trauer. Mit Sergej Mandreko verstarb nicht nur ein erfolgreicher Spieler, sondern auch ein Freund und Kollege österreichischer Fußball-Größen. Der gebürtige Tadschike gehörte zu jenem Rapid-Team, das in den 1990er-Jahren Cupsieger (1995), Meister (1996) und Europacupfinalist (1996) wurde.
Teil der „Daltons“
Mandreko, der Länderspiele für die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, Russland und Tadschikistan bestritt und auch österreichischer Staatsbürger war, absolvierte für Rapid von 1992 bis 1997 128 Spiele und erzielte 19 Treffer.
Gemeinsam mit dem jetzigen Rapid-Geschäftsführer Zoran Barisic sowie Didi Kühbauer und Stephan Marasek bildete er das legendäre Quartett, das als die „Daltons“ in Erinnerung blieb.
Nach dem Ende seiner Karriere in Hütteldorf war Mandreko als Spieler bei Hertha BSC, VfL Bochum, Mattersburg und Parndorf, ehe er auf die Trainerbank wechselte. Zunächst arbeitete er bei Lassee, dann als Co-Trainer bei Lok Moskau, und ab 2015 beim Wiener-Stadtliga-Verein LAC Inter. Diese Tätigkeit musste er im Jahr 2017 beenden. Damals ging er wegen eines Zuckens im Arm zum Arzt und bekam die schreckliche Diagnose, dass er an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS leide.
In einer Aussendung von Rapid wurde Zoran Barisic zitiert: „Es war klar, dass der Tag mit dieser Nachricht nicht mehr lange auf sich warten lässt, trotzdem bin ich unglaublich traurig und möchte auch auf diesem Weg persönlich und im Namen des SK Rapid allen Hinterbliebenen, vor allem seiner Gattin Inga und seinen Kindern Anastasia und Wladimir, unser aufrichtiges Beileid aussprechen.“
Wie ein Löwe
In der letzten Zeit war Mandreko in seinem leblosen Körper gefangen und konnte nur über einen Spezialcomputer kommunizieren. Bis zum Schluss kämpfte er – getreu seinem Sternzeichen – wie ein Löwe.
Barisic erinnert sich: „Sergej hat diese furchtbare Krankheit über all die Jahre mehr als tapfer bekämpft und ich werde ihn immer als großartigen Menschen und wunderbaren Wegbegleiter in Erinnerung behalten.“
Rapid wird das kommende Spiel am Sonntag in Klagenfurt mit Trauerflor bestreiten und das darauffolgende Heimspiel mit einer Trauerminute starten.
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