"Torjäger" Sonnleitner wird zum Rapid-Retter

Fußball, SK Rapid Wien - Admira
Mit seinem ersten Doppelpack bremst der Verteidiger den Absturz - und besiegelte das Aus von Ernst Baumeister.

„Wir haben Sturm und Altach zum Leben erweckt, und jetzt helfen wir Rapid auch noch in der Krise. Die Admira ist wirklich ein dankbarer Gegner“, haderte Ernst Baumeister nach dem 0:2 bei Rapid. „Wir brauchen Geduld.“ Zwei Stunden später war der Trainer seinen Job los, bereits am Dienstag soll der Nachfolger feststehen.

Baumeisters Ex-Mitspieler Didi Kühbauer atmete hingegen tief durch. „Das war ungemein wichtig. Nach einer Niederlage hätten wir besser unter dem Rasen trainiert“, erklärte der Coach zum Sieg nach der Horrorshow in Hartberg und Villarreal.

Dass Kühbauer über seinen zweiten Zu-Null-Heimsieg reden konnte, lag an Mario Sonnleitner. Der Abwehrchef hatte die beste Zweikampf-Bilanz, die meisten Ballkontakte und bejubelte den ersten Doppelpack der Karriere. „Die Strafraum-Kobra ist zurück“, scherzte Marvin Potzmann. „Ich freu’ mich so für Sonni. Er hat uns ja schon in Bukarest in die Europa League geschossen.“ Seither klappte nicht viel. Präsident Krammer gab Kühbauer den Freifahrtschein für harte Einschnitte, der Trainer wollte aber (noch) niemanden auf die Tribüne verbannen. Es gab fünf Umstellungen, nur jene von Berisha (Gehirnerschütterung) war erzwungen. Kurioserweise gab es im Vergleich zum 3:0 in Runde eins nur vier Änderungen in der Startelf.

Reparierter Rasen

Die erste Rapid-Viertelstunde auf einem deutlich verbesserten Rasen war eine der besseren. Nach knapp zwei Minuten war Bolingoli ganz allein, traf am Fünfer volley aber nicht ins Tor. Der sehr bemühte Pavlovic setzte einen Kopfball drüber (10.).

Dass die Verunsicherung nicht so schnell abgeschüttelt werden kann, zeigte ein Zusammenprall von Bolingoli und Ivan. Ähnlich tollpatschig attackierte Ivan Zwierschitz, über einen Elfmeterpfiff von Referee Harkam hätte sich der Rumäne nicht beschweren können (20.).

Gerade als die Gäste erstmals ebenbürtig wirkten, fiel das 1:0. Knasmüllner trat den Eckball, Pavlovic setzte sich per Kopf durch und Sonnleitner hatte am langen Eck den richtigen Laufweg. Aus drei Metern setzte der Routinier den Volley ins Netz (31.).

Leitner verhinderte gegen Pavlovic das 2:0 (33.). Die Gäste wurden nur einmal gefährlich, in Minute 40 aber ordentlich: Sahanek hatte für Paintsil durchgesteckt, der sonst oft auf dem Boden liegende Stürmer lief auf Strebinger zu und schoss vorbei. Jakolis wäre mitgelaufen.

Während Ivan das 2:0 vergab, waren die Gäste in Unterzahl (47.). Der kuriose Grund: Soiri war noch nicht zur Einwechslung angemeldet. Die Entscheidung ähnelte dem 1:0. Ein diesmal kurz abgespielter Corner wurde von Martic (bei dessen bester Leistung für Rapid) verlängert, wieder war Sonnleitner an der zweiten Stange mit dem Fuß zur Stelle (62.).

„Ich hab’ schon so viel erlebt, sogar, dass die Fans während einer Partie gehen. Aber für die Jüngeren war es sehr gut, wie der Trainer den Druck vor der Partie wegnehmen konnte“, erklärte der Matchwinner. Ob sich die Lage wirklich entspannt, wird das Cup-Achtelfinale am Mittwoch beim WAC weisen.

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