Top-Trio: Erstklassige Niederösterreicher in der zweiten Liga
Für Niederösterreichs Profifußball gab es in den vergangenen Jahren nur eine Richtung: bergab. 2021 stieg St. Pölten ab. Heuer rutschte die Admira zum schlechtesten Zeitpunkt erstmals auf den letzten Platz ab, knapp vor Spielende in der letzten Runde. Und von Aufstiegskandidaten war weit und breit nichts zu sehen.
In der neuen Saison ist das Bild in der 2. Liga dafür umso ungewöhnlicher. Nach fünf Runden führen drei blau-gelbe Vereine die Tabelle an: Horn vor Amstetten und dem SKN. Dazu hat die Admira den beinahe obligaten Fehlstart eines Absteigers verhindert und liegt mit acht Punkten auf Rang sechs.
Am Freitag (20.30 Uhr) kommt es zum ersten NÖ-Derby, das vor eineinhalb Jahren noch in der Bundesliga ausgetragen wurde: St. Pölten ist bei der Admira zu Gast. Eine Standortbestimmung für zwei Vereine, die beide betonen, erst kommende Saison angreifen zu wollen, von der Konkurrenz aber bereits zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden.
Die Südstädter müssen den gesperrten Abwehrchef Keckeisen und den nach einem brutalen Foul verletzten Malicsek vorgeben, beim SKN kehrt der Beste – Conte – von seiner Sperre zurück.
Ähnliche Rivalen
„Das wird ein spannendes Derby, weil die Admira eine sehr ähnliche, aktive Spielanlage wie wir hat“, sagt SKN-Trainer Stephan Helm. Gemeint ist damit nicht nur das 4-2-2-2-System mit vielen Talenten, sondern auch das hohe Pressing und der fast ausschließlich flache Spielaufbau.
Helm sieht die Admira „als Top-3-Mannschaft“, die auch den schwach gestarteten Titelfavorit Blau-Weiß fordern könnte. Die Linzer liegen nach dem 2:0 bei Sturm II einen Punkt hinter der Admira und sechs hinter Horn.
Machtkampf
Doch im Waldviertel kracht’s. Trainer Rolf Landerl lässt sich in sportlichen Angelegenheiten – anders als seine Vorgänger – nicht von Geschäftsführer Andreas Zinkel dreinreden und weiß die Mannschaft hinter sich.
Die Klubbosse wollen Zinkel (noch) nicht verabschieden und hoffen, dass eine Aussprache fruchtet.
In Ruhe hat sich der erste Verfolger Amstetten zu einem Spitzenteam gemausert. Trainer Jochen Fallmann entwickelte eine stabile Mannschaft, die vor dem Spitzenspiel beim FAC noch ungeschlagen ist.
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