Das Ziel ist klar, man will sich so teuer wie möglich verkaufen. Auch wenn die Vorbereitung nicht optimal verlaufen ist. Mangels Ligaspielen hat man sich mit Tests begnügen müssen, gegen unterklassige Teams. Zwar habe man da gut abgeschnitten, „aber das darf man nicht überbewerten“. Außerdem sind noch nicht alle Spielgenehmigungen für die Neuzugänge da. Und eine Grippewelle störte auch noch. Für Polster aber kein Grund, den Kopf hängen zu lassen: „Wir werden sicher nicht jammern. Klar, bei uns greifen die Automatismen sicher noch nicht so, wie sie sollten. Aber das geht sicher mehreren Mannschaften so. Wir freuen uns auf die Partie.“
Freude auf die Fans
Aber freut sich der Erz-Violette auch auf die grün-weißen Fans? „Auf jeden Fall. Natürlich ist es für mich als Austrianer immer etwas Besonderes, gegen Rapid zu spielen. Aber ich habe noch nie verstanden, warum ich als Austrianer Rapid hassen sollte.“ Sportliche Rivalität gehöre dazu, sie sei das Salz in der Suppe. Aber bitte eben nur sportlich. Überhaupt verbindet Polster mit den Fans des Erzrivalen ein besonderes Verhältnis. Während andere Veilchen – aktuelle und ehemalige – vom Rapid-Anhang stets verschmäht werden, um es freundlich auszudrücken, gab es für den ehemaligen Torjäger im Jahr 2000 den „Ritterschlag“, wie er es bezeichnet: „In meinem letzten Spiel gegen Rapid haben die Fans ein Transparent hochgehalten. Da stand drauf: ,Trotz zweimal Violett, Respekt für Toni P.‘ Da bin ich heute noch stolz drauf und bekomme Gänsehaut.“
Warum genau er bei den Rapidlern als Austrianer so gut ankommt, weiß Polster nicht. „Ich glaube, es hat etwas mit Respekt zu tun.“ Vielleicht liegt es aber auch an seiner Bilanz gegen die Hütteldorfer. Als Trainer trifft er heute erstmals auf die Grün-Weißen. Als Aktiver hat er 20 Mal gegen Rapid gespielt. Immerhin zwölf Tore hat er dabei erzielt. Bei acht Niederlagen hat er jedoch nur fünfmal gewinnen können. Erinnerungen? „Viele. Das Cup-Finale 1986 zum Beispiel, da haben wir 6:4 nach Verlängerung gewonnen, ich habe zwei Tore erzielt.“ Gegen so ein Resultat hätte er diesmal auch nichts einzuwenden.
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