Tabellenführung und Rückschlag zugleich für Sturm Graz

Stark: Der 18-jährige Malick Yalcouyé (re.)
Die Grazer gewannen bei Blau-Weiß Linz mit 2:1 und verloren einen ihrer wichtigsten Spieler mit einer schweren Verletzung.

Die vierte Partie innerhalb von nur zehn Tagen hatte Meister Sturm Graz am Samstag in Linz zu bestreiten. Aber auch aufgrund zweier Ausschlüsse am Mittwoch beim 2:2 gegen die Austria war Trainer Christian Ilzer zu Umstellungen gezwungen.

Biereth und erstmals der 18-jährige Leon Grgic begannen im Angriff. Im Mittelfeld setzte der Sturm-Coach wie zuletzt auf den ebenso 18-jährigen Malick Yalcouyé, der im Sommer von Premier-League-Klub Brighton ausgeliehen worden war. Der junge Mann aus Mali sollte sich alsbald bemerkbar machen.

Die Grazer versuchten von Beginn an, dominant aufzutreten, kamen gegen die gut gestaffelten Linzer aber kaum durch. Blau-Weiß wiederum näherte sich nach Ballgewinnen durch eine sehr direkte Spielweise dem Strafraum der Gäste, ohne jedoch gefährlich zu werden.

Etwas aus dem Nichts fiel dann die Führung für den Meister. Malick Yalcouyé zog nach einem Haken aus 18 Metern sehenswert ab und traf das Lattenkreuz. Der Ball fiel vor die Beine von Mika Biereth, der keine Probleme hatte, zum 0:1 abzustauben (18.).

Der Ausgleich fiel noch vor der Pause und war aufgrund der wiederkehrenden Konter der Linzer durchaus verdient. Wieder war es ein Abstauber. Goiginger sagte Danke, nachdem Sturm-Goalie Scherpen einen Schuss von Pirkl prallen hatte lassen (33.). Dem Tor vorausgegangen war ein mustergültiger Gegenstoß über Ronivaldo.

Mit dem 1:1 ging es in die Pause, danach war das Bild unverändert: Sturm drückte, Blau-Weiß verlegte sich aufs Umschalten. Torchancen gab es wie im ersten Durchgang zunächst aber wenige.

Die Entscheidung

Ob eine Standardsituation helfen könnte? Durchaus. Nach 70 Minuten gabs einen Elfmeter für die Grazer. Wallner wollte den Ball klären, traf jedoch beim Versuch, auszuputzen, nur Kiteishvili. Der Gefoulte trat selbst an und traf zum 1:2.

Der erneuten Führung der Gäste hatten die Linzer nichts mehr entgegenzusetzen, obwohl Ronivaldo und Maranda Sekunden vor dem Schlusspfiff den Ausgleich auf dem Fuß hatten.

Sturm kehrte nach drei Pflichtspielen ohne Erfolg auf die Siegerstraße zurück und ist auch wieder Tabellenführer. Dabei hatten die Grazer auch Glück, das Spiel mit elf Mann zu beenden. Der eingewechselte Erencan Yardımcı sah nach einer brutalen Attacke gegen Tormann Lukse aber nur Gelb.

Schwere Verletzung

Wirklich freuen konnten sich die Steirer am Ende aber nicht. Grund dafür ist eine schwere Verletzung von Jon Gorenc Stankovic. Der Slowene fiel nach einem Luftkampf gegen Ende der ersten Spielhälfte auf die Schulter und musste ausgetauscht werden. Wie eine Untersuchung im Linzer Krankenhaus ergab, erlitt der Routinier einen Trümmerbruch des Speichenköpfchens. Gorenc Stankovič wird im UKH Graz operiert und fällt bis zu zehn Wochen aus.

Andreas Schicker, Geschäftsführer Sport, sagt: "Nach Gregory Wüthrich ist das die nächste bittere Verletzung eines Schlüsselspielers. Jon ist extrem wichtig für uns – er wird uns sportlich und menschlich extrem fehlen. Das Wichtigste ist aktuell aber, dass er wieder gesund wird und dann bin ich davon überzeugt, dass er uns bald wieder in voller Stärke zur Verfügung steht."

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