„Ich bin mit großen Zielen zu Rapid gekommen und wollte sie unbedingt erreichen.“ Vom Selbstvertrauen gab es im KURIER-Gespräch nach der ersten Einheit im Trainingslager in der Türkei gleich eine Kostprobe. Der Wiener erklärte, dass der Karriereweg von Stefan Maierhofer vergleichbar sei, „aber mit mir kann man auch kombinieren“.
Heute sagt der 1,92-Meter-Mann über seinen Einstand: „Vieles war neu. Ich musste mich in eine funktionierende Mannschaft reinkämpfen. Meine Ernährung hab’ ich noch einmal verbessert und viel zusätzlich trainiert.“
Im Sommer war Kara mit Sertan Günes, der gemeinsam mit Emre Öztürk den 24-Jährigen managt, auf Wiener Fußballplätzen zu sehen. „Ich hab’ mit ihm Extra-Einheiten geschoben. Sertan ist eine Legende und gibt mir gute Tipps.“ Dass Günes trotz starker Anlagen nur als „Sport-Club-Legende“ durchgeht, begründet Kara folgendermaßen: „Fußball passiert nicht nur auf dem Platz. Es muss auch rundherum alles passen – das war bei ihm noch nicht so.“
Kara ist hingegen Historisches gelungen. In der 121-jährigen Vereinsgeschichte hatten zwei Rapidler im jeweils ersten Einsatz in einem der drei klassischen Bewerbe (Meisterschaft, Cup, Europacup) getroffen, wie Gerald Pichler von rapidarchiv.at für den KURIER aushob. Beide waren Legenden: Alfred Körner und Jörn „Johnny“ Bjerregaard. 54 Jahre nach dem Dänen zog Kara nach. „Diese Details wusste ich nicht. Das ist ein schönes Gefühl. Und es ist eine Ehre, mit ihnen diesen Rekord zu teilen. An Herrn Körner kann ich mich noch erinnern“, erzählt Rapids Aufsteiger des Jahres.
Konkret geht es um das 2:2 in Hartberg im Februar (Meisterschaft), das 2:0 beim 5:0 im Cup gegen St. Johann und – besonders wertvoll – das Goldtor in Zagreb gegen Lok, dank dem es in die Europa League ging.
Kara, der nie in einer Akademie war, hält diese Saison bei zehn Toren und sieben Assists. Das hat Folgen.
Der türkische Teamchef Senol Günes erklärte, dass Kara auf der Liste möglicher Teamstürmer wäre, ÖFB-Teamchef Franco Foda nominierte ihn auf Abruf. „Ich habe ein Mail bekommen, in dem stand, dass ich auf Abruf dabei bin. Ein Gespräch mit jemanden vom ÖFB hat es noch nicht gegeben. Aber auch nicht mit dem türkischen Verband.“
Vor dem Ende eines rasanten Jahres sagt er: „Ich habe einen engen Freundeskreis und schon erlebt, dass Fußball auch ein undankbares Geschäft sein kann. Jene Freunde, die damals für mich da waren, sind es heute auch noch. Ich versuche auf dem Boden zu bleiben und will zeigen, dass harte Arbeit belohnt wird.“
Kommentare