Frauen-WM: Es wird eine neue Weltmeisterinnen-Nation geben

Frauen-WM: Es wird eine neue Weltmeisterinnen-Nation geben
Schweden verabschiedete im Viertelfinale mit Japan die letzte Nation, die schon einmal den Titel geholt hatte. Spanien ebenfalls im Halbfinale.

Noch bevor am Samstag die letzten beiden WM-Viertelfinalspiele (Australien - Frankreich, England - Kolumbien) gespielt werden, steht eines fest: Der Frauen-Fußball bekommt eine neue Weltmeisterinnen-Nation.

Mit Japan verabschiedete sich am Freitag die letzte verbliebene Nation, die schon einmal den WM-Pokal geholt hatte (2015). Das 1:2 gegen Schweden war die erste Niederlage der Japanerinnen bei der Endrunde in Australien und Neuseeland.

Auch eine zwölfminütige Nachspielzeit konnte Japan nicht helfen, der Sturmlauf nach dem späten Anschlusstreffer in Minute 87 blieb unbelohnt. Davor hatten die Schwedinnen über weite Strecken alles im Griff, führten nach 51 Minuten mit 2:0, ehe die Japanerin Ueki einen Elfmeter (76.) vergab und somit eine frühere Aufholjagd verpasste.

Frauen-WM: Es wird eine neue Weltmeisterinnen-Nation geben

Spaniens Matchwinnerin

19-Jährige erlöst Spanien

Spaniens Fußballerinnen hatten zuvor erstmals in ihrer Geschichte das Halbfinale erreicht. Zur Matchwinnerin in Wellington wurde die eingewechselte, 19-jährige Salma Paralluelo (111.), die mit einem präzisen Schuss ins lange Eck La Roja in der Verlängerung zu einem 2:1-Sieg über Vizeweltmeister Niederlande schoss.

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Spanien hatte vor 32.021 Fans gegen Ende der regulären Spielzeit dank eines Elfmeters von Mariona Caldentey (81.) nach Handspiel von Stefanie Van der Gragt im Strafraum schon wie der 1:0-Sieger ausgeschaut. Van der Gragt machte ihren Fehler in der Nachspielzeit aber gut (91.) und brachte Oranje in der Verlängerung. Dort vergab Lineth Beerensteyn zwei gute Möglichkeiten auf den niederländischen Sieg.

Spanien war über weite Strecken der Partie das dominierende Team, hatte in einigen Szenen wie bei einem zurückgenommenen Foulelfmeter beim Stand von 0:0 in der zweiten Halbzeit aber auch großes Glück. Schiedsrichterin Stephanie Frappart schaute sich nach einem Hinweis des VAR-Teams die Szene am Monitor an und annullierte ihren Elfmeterpfiff in der 62. Minute überraschend. Beerensteyn war von Irene Paredes nach einem Steilpass gerempelt worden.

In der 17. Minute gab es bei einer Doppel-Chance die erste richtig gute Gelegenheit auf die Führung für Spanien. Alba Redondos Kopfball lenkte Daphne van Domselaar im Tor der Niederlande aber an die Stange, auch der Nachschuss aus kurzer Distanz landete dort. Die vermeintliche Führung für Spanien nach 37 Minuten durch Esther Redondo ließ Frappart wegen einer knappen Abseitsstellung nicht zählen. Direkt nach der Pause gab es die nächste gute Chance, doch erst der Elfmeter spät in der zweiten Halbzeit ermöglichte die Führung.

"Das ist für uns alle wichtig", sagte Paralluelo. "Wir haben es geschafft. Wir haben bis zum Ende gekämpft. Wir haben an uns geglaubt." Trainer Jorge Vilda resümierte: "Wir schreiben weiter Geschichte. Es war ein Spiel, das schwieriger war, als es hätte sein können." Sein Team habe trotz des späten Ausgleichs der Niederländerinnen in der Nachspielzeit "weiter gekämpft".

Niederlande hadert

Niederlande-Coach Andries Jonker sagte, seine Elf habe bewiesen, zu den besten der Welt zu zählen. "Wir haben unser Bestes gegeben. Wir haben versucht, unsere Schwächen zu kaschieren und unsere Stärken zu zeigen, aber es gibt nur eine Lösung: Du musst nach vorne spielen, du musst den Ball bekommen, am Ball bleiben und das Spiel machen", sagte er. "Was wir in diesem Turnier gezeigt haben, war manchmal fantastisch, manchmal weniger gut."

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