Spanien 9, Österreich 0: Ein Debakel wird 25 Jahre alt
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Am 27. März 1999 erlebte das österreichische Nationalteam in Valencia eine seiner dunkelsten Nächte. Ein Rückblick.
Es gibt nicht viele Einträge auf Wikipedia zu einzelnen Fußballspielen der österreichischen Nationalmannschaft. Córdoba 1978, natürlich, alles andere wäre ja auch zum narrisch werden.
Aber ansonsten waren in der Vergangenheit nicht viele Partien es wert, digital für alle Ewigkeiten abgespeichert zu werden. Keine großen Endspiele, fast keine Tragödien mit Verletzten – zum Glück.
EM-Qualifikation, Gruppe 6, 27. März 1999, Valencia
Spanien – Österreich 9:0 (5:0)
1:0 Raúl (6.), 2:0 Raúl (15.), 3:0 Urzaiz (27.), 4:0 Hierro (34./Elfer), 5:0 Urzaiz (45.), 6:0 Raúl (75.), 7:0 Raúl, 8:0 Wetl (77./Eigentor), 9:0 Fran (84.).
Spanien: Cañizares; Salgado, Hierro, Marcelino, Sergi; Etxeberria (84. Dani), Guardiola, Valerón (71. Mendieta), Fran, Raúl, Urzaiz (60. Munitis).
Teamchef: José Antonio Camacho.
Österreich: Wohlfahrt; Feiersinger (55. Kogler); Schöttel, Pfeffer; Neukirchner, Mählich, Herzog, Prosenik (58. Reinmayr), Wetl; Cerny, Haas (69. Mayrleb).
Teamchef: Herbert Prohaska.
Gelbe Karten: Cañizares, Hierro; Herzog, Pfeffer, Schöttel.
Estadio Mestalla, Valencia, 45.000 Zuschauer,
Schiedsrichter Veissière (FRA)
Wobei: Schmerzhaft war er schon, der 27. März 1999. Nicht für die Knochen, eher für die rot-weiß-rote Sportlerseele. Heute vor exakt 25 Jahren wurde jenes EM-Qualifikationsspiel in Valencia aufgeführt, dass seither als „Mutter aller Niederlagen“ historisiert wurde.
Spanien 9, Österreich 0.
Es tut nichts zur Sache, dass ein österreichisches Nationalteam davor schon einmal noch höher verloren hatte. Das 1:11 gegen das Fußball-Mutterland England aus dem Jahr 1908 darf wohl in die Kategorie Anfängerfehler fallen.
Harte Kritiken
Von den Anfängerfehlern auf dem Rasen des Mestalla-Stadions sollte man erst gar nicht sprechen. Die Kommentatoren gingen hart mit dem ÖFB-Team um – auch der KURIER.
Auf die individuelle Bewertung der Involvierten nach dem Schulnotensystem – bis heute geschätzter Standard nach Länderspielen – wurde an jenem schwarzen Abend verzichtet. Der Redakteur schrieb dazu lediglich: „Es wäre müßig.“
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Die Einzelkritik 1999 im Kurier
Beschäftigt hat das Debakel und dessen Aufarbeitung den österreichischen Fußball lange. Teamchef Herbert Prohaska, ein Jahr zuvor noch gefeiert nach geschaffter WM-Qualifikation, trat zurück. Einige Protagonisten werden heute noch darauf angesprochen.
Treffsicher waren die Österreicher an jenem Abend nur vor dem Mikrofon. Kultstatus erreicht hat Anton Pfeffer mit seinem TV-Interview in der Halbzeitpause. Auf die Frage, was beim Stand von 0:5 in den zweiten 45 Minuten noch möglich sei, antwortete der Verteidiger: „Hoch wer mas nimma gwinnen!“ Kaum weniger sarkastisch reagierte Torhüter Franz Wohlfahrt nach Spielende: „Mit mir in absoluter Hochform hätte es ein 0:8 gegeben.“
Beide Zitate sind auch auf Wikipedia verewigt.
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