Verbandsstreit: Streikende Spanierinnen im Teamcamp eingetroffen

Verbandsstreit: Streikende Spanierinnen im Teamcamp eingetroffen
Die Spielerinnen erklärten zuvor, an ihrem Streik im Protest gegen den Verband anhalten zu wollen. Schlichtungsversuch vor Nations-League-Partien.

Am Dienstag startete das Teamcamp der spanischen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen nahe Valencia. Mit Spannung war erwartet worden, ob alle einberufenen Spielerinnen auch tatsächlich im Camp ankommen würden.

21 Angehörige des Weltmeisterkaders und 18 weitere Topspielerinnen hatten sich trotz des Rücktritts des umstrittenen Präsidenten Luis Rubiales geweigert, ins Team zurückzukehren, bevor nicht weitere Änderungen folgen. Die neue Cheftrainerin Montse Tomé hat am Montag 15 Weltmeisterinnen dennoch einberufen. Sie versicherte, mit den Spielerinnen gesprochen zu haben, was aber etwa Starspielerin Alexia Putellas zunächst nicht bestätigte.

Die Teamchefin des spanischen Fußball-Nationalteams der Frauen ist unter großem medialen Trubel zum Teamcamp aufgebrochen. Journalistenfragen wollte sie nicht beantworten. Nach und nach trafen die Spielerinnen ein. Auch die streikende Putellas machte sich am Dienstagnachmittag auf den Weg, ebenso wie ihre Teamkolleginnen aus Barcelona, Irene Paredes, Ona Batlle, Mariona Caldentey, Cata Coll, Aitana Bonmatí, Patri Guijarro und Mapi León.

Schlichtung statt Training

Das Teamtraining am Dienstagabend wurde abgesagt. Stattdessen wolle man ein Treffen abhalten, um den Streit in Team und Verband zu schlichten, berichtet Marca. Auch die oberste spanische Sportbehörde CSD hat sich dazu eingeschaltet.

In einem ersten Schritt des Entgegenkommens hat der Verband seine Medienabteilung am Teamcamp in ein anderes Hotel umquartiert – offenbar eine der Forderungen der streikenden Spanierinnen.

Laut spanischem Sportgesetz drohe den Spielerinnen, die sich Weigern trotz Einberufung nicht für das Nationalteam zu spielen, empfindliche Strafen. Die Verfehlung kann mit Geldstrafen von bis zu 30.000 Euro und Sperren zwischen zwei und 15 Jahren geahndet werden.

Solidarität der Schwedinnen

Die streikenden Spielerinnen gaben bekannt, rechtliche Schritte gegen die Einberufung zu prüfen. Unterstützung erhielten sie aus dem Team ihrer nächsten Gegnerinnen aus Schweden. Mehrere Teamspielerinnen erklärten sich soldiarisch: "Es ist sehr traurig, dass spanische Spielerinnen verpflichtet werden, zur Nationalmannschaft zu gehen, das kann nicht passieren“, wurde Mittelfeldspielerin Elin Rubensson von schwedischen Medien zitiert. Die Information aus dem schwedischen Verband am Dienstag: "Wir gehen davon aus, dass das Spiel am Freitag ausgetragen wird und werden entsprechend planen."

Das spanische Team spielt am Freitag in der Nations League gegen Schweden, am Dienstag gegen die Schweiz.

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