41-seitiges Konzept: So soll es in der deutschen Bundesliga weitergehen

Football: Germany, 1. Bundesliga
Der "Spiegel" enthüllte das Konzept der DFL, in dem dokumentiert wird, wie die Profis geschützt werden sollen.

Die deutsche Bundesliga macht sich bereit auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Am 9. Mai soll es weitergehen, sofern die Bedingungen gegeben sind. Damit dies geschieht, hat die Liga (DFL) eine Taskforce mit der Erstellung eines Konzeptes beauftragt.

Das Magazin Spiegel hat am Mittwoch das 41 Seiten umfassende Dokument enthüllt, das aus zwei Teilen besteht. In dem einen werden die Bedingungen, unter denen wieder gespielt werden kann, beschrieben, in dem anderen mögliche Abläufe vorgeschlagen.

Demnach sollen einige Rituale vor dem Anpfiff entfallen. Man will so auf Einlaufkinder und Maskottchen verzichten, ebenso wie auf Team-Fotos, Handshakes oder das Aufstellen der Mannschaften. Fotografen im Innenraum dürfen sich nur auf der Gegengerade und hinter dem Tor aufhalten, alle anwesenden Mitarbeiter der TV-Sender müssen einen Fragebogen zu möglichen Corona-Symptomen ausfüllen und unterzeichnen.

Vorbildfunktion

Die Taskforce hat sich nicht nur mit den Bedingungen im Stadion befasst. Die Mediziner, die an der Konzepterstellung gearbeitet haben, appellieren an die Vorbildfunktion der Profis auch neben dem Platz.

"WICHTIG: Im Stadion wird der Blick der Öffentlichkeit auf den Profi-Fußball, die Teams und Akteure in der aktuellen Situation nochmals größer sein als bisher. Wir bitten dringend um vorbildliches Verhalten bezüglich der Hygiene- und Isolierungsmaßnahmen außerhalb des Spielfeldes", heißt es in dem Konzept.

Auch die Mannschaftshotels sollen sich an strenge Vorgaben halten: So soll das Personal geschult werden, einen Mundschutz tragen und sich regelmäßig die Hände desinfizieren.

Kontakte zu Spielern sollten so gering wie möglich gehalten werden, Essen und Getränke vor Einkunft der Spieler bereitgestellt sein.

Auch in der Schweiz gibt's ein Konzept

Derweil hat auch die Swiss Football League (SFL) ein Konzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs erarbeitet. Zusammen mit dem Institut für Infektionskrankheiten der Universität Bern zeigt die SFL Szenarien für die Rückkehr auf die Trainingsplätze und die Organisation von Geisterspielen auf.

Das Konzept wurde vergangene Woche beim Schweizer Bundesamt für Sport eingereicht und soll als Grundlage für eine Entscheidung der Behörden zum Profifußball dienen, schrieb die SFL in einer Mitteilung. Die Klubs der Super- und Challenge League seien darauf angewiesen, möglichst bald einen Fahrplan für die Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs zu erhalten.

Geisterspiele sind nach Meinung des Swiss Football League in der momentanen Situation die einzige Möglichkeit, "den Schweizer Profifußball in seiner heutigen Form zu retten und gleichzeitig die wichtigen Auflagen zum Schutz der Spieler und Bevölkerung einzuhalten".

In den kommenden Tagen sollen sich die Klubs der beiden höchsten Spielklassen zum Konzept und den Szenarien austauschen. Von den Behörden erhofft sich die SFL eine baldige Rückmeldung mit einem verbindlichen Zeitplan.

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